Gleich vorab: das Buch ist viel mehr als ein unterstützender Katalog für die Ausstellung Rembrandts. Dieses Buch zeigt anhand seiner Kunst die damalige Zeit auf! In etwas mehr als dreizehn Kapiteln kommen verschiedene Personen aus Kunst- sowie Geschichts-Institutionen zu Wort, welche einerseits die
Kunstwerke näher beleuchten aber auch anhand dessen die Zeit von damals deuten wollen. Es zumindest…mehrGleich vorab: das Buch ist viel mehr als ein unterstützender Katalog für die Ausstellung Rembrandts. Dieses Buch zeigt anhand seiner Kunst die damalige Zeit auf! In etwas mehr als dreizehn Kapiteln kommen verschiedene Personen aus Kunst- sowie Geschichts-Institutionen zu Wort, welche einerseits die Kunstwerke näher beleuchten aber auch anhand dessen die Zeit von damals deuten wollen. Es zumindest versuchen und selbstredend mit den belegten Fakten vergleichen. Mein Fazit für dieses Buch gleich vorab: Es ist hochinteressant, spannend, fesselnd und generell einfach nur großartig!
Im Detail: Amsterdam wird mehr als intensiv beleuchtet. Jochen Sander untermalt diese Beleuchtung mit dem Wort „Boomtown“ - treffender geht es nicht! Warum wurde die Zeit damals überhaupt „Goldenes Zeitalter“ getauft? Tom van der Molen versucht hier dem Leser mehr als treffend eine Antwort dazu zu präsentieren. Es geht um Gruppenporträts, Porträts an sich und was sie aussagen, was der Künstler damit zeigen wollte aber auch verstecken und natürlich können wir anhand der Modelle ebenfalls in diese Zeit eintauchen. Um Rembrandt weltberühmte Nachtwache kommen wir hier nicht herum! Das ist auch gut so! Es geht aber auch um die Medizin der damaligen Zeit und was Amsterdam damit zu tun hat. Norbert E. Middelkoop klärt uns Leser diesbezüglich auf. Und so geht es das gesamte Buch hinweg durch - wir erhalten Einblicke, Aufklärung bzw. neue Sichtweisen auf die damalige Kunst an sich und natürlich auf Rembrandts Arbeiten.
Am Ende des Buches gibt es zahlreiche Anmerkungen, einen sehr gut und detaillierten Glossar sowie eine Katalogisierung der ausgestellten Werke und wo sie in der Regel zu finden sind und abschließend gibt es eine ausführliche Bibliografie.
Auch Optik und Haptik muss hier lobenswert erwähnt werden: Auch wenn dieses Buch einen flexiblen Einband hat, so ist dieser doch sehr hochwertig in der Qualität. Die Buchseiten sind von starker Struktur und matt. Somit ist das Lesen der Texte (eine sehr gute lesbare Schriftgröße wurde hier gewählt!) sowie das Betrachten der Kunstwerke ein echter Genuss! Selbstredend ersetzt dieses abuch nicht die Ausstellung im Städel Museum aber sie ist ein extrem guter Begleiter und Unterhalter.
Die vielen Stimmen in diesem Buch zeigen eine längst vergangene Zeit die uns bis heute nach wie vor begeistert. Man muss kein Kunstkenner sein um die Werke zu mögen, aber man wird sie verstehen. Zumindest auf den ersten Blick. Dieses Buch schult dann den zweiten und dritten und auch vierten Blick und lässt uns gewissermaßen hinter die Leinwände blicken. Genau deshalb erhält dieses Werk auch eine ganz klare Leseempfehlung sowie verdiente 5 Sterne!