Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,3, , Sprache: Deutsch, Abstract: Im Fokus der Analyse steht Rembrandts enigmatisches Selbstbildnis als Zeuxis (ca.1662). Die Seltenheit des Bildthemas, welche den Maler von jeglicher Bildtradition befreit, betont die Unkonventionalität der ohnehin außergewöhnlichen Bildsprache, die sich der Formelhaftigkeit niederländischer Selbstbildnisse des 17. Jahrhunderts entsagt. Kein erstarrter Typus, sondern ein im Fluss der Farben entstehendes, vergängliches Selbst. Keine Aemulatio, keine Synthese tradierte Formeln, die eine klare Dekodierung ermöglichen, sondern die Nichtgreifbarkeit, die Vielschichtigkeit der Persönlichkeit, die sich auch im anspruchsvollen Auftrag der Farbe ausdrückt. Rembrandts Selbstbildnis ist nicht der für das 17. Jahrhundert gängige Versuch, sich durch das Porträt unsterblich zu machen, sondern indem er sich als vergänglich zeigt, gelingt es ihm vielmehr noch heute aktuell, also "unsterblich" zu sein. Der seine Emotionen zu reflektieren vermögende Gefühlsmensch und das Selbstporträt, verstanden als Ausdruck dieses Ich-Verhältnisses, sind Produkte des 19. Jahrhunderts. Unsere Interpretation des Selbstbildnisses als Form der Selbsterforschung beruht demnach auf einem historisch-spezifischen Subjektverständnis, welches für frühere Epochen nicht vorausgesetzt werden darf. Aber ist Rembrandt mit 40 gemalten - und 31 radierten Porträts seiner Selbst die Ausnahme von der Regel? Nicht ein Geniekult soll mit dieser Frage heraufbeschworen, sondern vielmehr die Regel sauber herausgearbeitet und Rembrandts Differenz zu jener analysiert werden.
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