Brasilia ist eine realisierte Utopie. René Burri (1933), Mitglied von Magnum Photos seit 1959 und einer der bekanntesten Fotoreporter und Porträtisten des 20. Jahrhunderts, dokumentierte die aus dem Boden gestampfte Hauptstadt Brasiliens von 1958 bis 1997: zuerst ihren Aufbau, dann das Alltagsleben. Dieses Buch präsentiert die einzigartigen Farb- und Schwarzweissaufnahmen - die meisten bislang unveröffentlicht - zum ersten Mal als grosses Städteporträt. Burri zeigt die Sicht aus dem Flugzeug auf die dem Urwald abgerungenen Bauflächen, Bauten im Entstehen, architektonische Ikonen, Strassenszenen und stimmungsvolle Partys. Der mit einem Essay und zahlreichen Dokumenten ergänzte Bildband vermittelt die ungeheuren Anstrengungen und die Aufbruchsstimmung der Anfangszeit und die visionären Dimensionen Brasilias auf fotografisch einmalige Weise.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.03.2012Mit Betonhäusern protzen
Als René Burri 1958 nach Brasilia kam, gab es nur eine Baustelle im Dschungel, und wer mag, könnte in seinen Bildern windschiefer Strommasten Kreuze erkennen, als mahnende Zeichen und Symbole des drohenden Untergangs. Doch es überwiegt die Aufbruchstimmung beim Errichten der neuen Hauptstadt, des Traums des Präsidenten Kubitschek. Nicht Skepsis, sondern Staunen prägt auch die Bilder, die Burri im Laufe der kommenden vierzig Jahren dort fotografiert hat. In seinem wunderbaren Buch "Brasilia", das gleichsam zum Porträt einer Utopie wird, sind sie jetzt zum ersten Mal als umfassende Bildreportage zu sehen. (F.L.)
"Brasilia" von René Burri. Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich 2011. 224 Seiten, 222 Abbildungen. Gebunden, 77 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Als René Burri 1958 nach Brasilia kam, gab es nur eine Baustelle im Dschungel, und wer mag, könnte in seinen Bildern windschiefer Strommasten Kreuze erkennen, als mahnende Zeichen und Symbole des drohenden Untergangs. Doch es überwiegt die Aufbruchstimmung beim Errichten der neuen Hauptstadt, des Traums des Präsidenten Kubitschek. Nicht Skepsis, sondern Staunen prägt auch die Bilder, die Burri im Laufe der kommenden vierzig Jahren dort fotografiert hat. In seinem wunderbaren Buch "Brasilia", das gleichsam zum Porträt einer Utopie wird, sind sie jetzt zum ersten Mal als umfassende Bildreportage zu sehen. (F.L.)
"Brasilia" von René Burri. Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich 2011. 224 Seiten, 222 Abbildungen. Gebunden, 77 Euro.
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