Erleben wir eine Renaissance der public sphere? Und welche Rolle spielen dabei neuere marktkritische Bewegungen? Dieses Buch sucht aus der Persepktive der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft kritisch nach etwaigen Verbindungen zwischen heutigen sozialen Bewegungen und Öffentlichkeit, wie sie im idealisiert normativen Modell von Jürgen Habermas (1962/1990) gedacht wurde. Dabei zeigt sich, dass das Konzept der public sphere bei aller berechtigten Kritik nicht einfach als historischer Sonderfall abgehakt werden kann. Denn zum einen müssen sich unsere aktuellen Gesellschaften an diesem Ideal messen lassen, fußen sie doch auf dessen zentralen Elementen. Zum anderen ist public sphere weit mehr als ein Lehrstück Gesellschaftsgeschichte: der Strukturwandel der Öffentlichkeit ist noch nicht abgeschlossen und Öffentlichkeit ist heute mehr denn je durch private, strategische und ökonomische Interessen gefährdet. Neuere, marktkritische Bewegungen sehen diese Entwicklungen mit größterSorge. In ihrem organisierten Protest zeigen sich aufschlußreiche Parallelen zum Postulat der public sphere.