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Erosion durch Wasser, das unhörbar, aber stetig von den Gipfeln der Berge über Gletscher, Tropenwälder, Sanddünen, Eisfelder in Patagonien und europäische Gletscher in den Ozean und die Gewässer des New Yorker Hafens hinabrieselt. Die Bilder der Künstlerin Renate Aller bezeugen die Verbundenheit dieser voneinander entfernten Umgebungen und regen zum Gespräch über die unterschiedlichen (politischen) Landschaften an, in denen wir leben.Renate Aller ist Deutsche und lebt und arbeitet in New York. Ihre großformatigen Fotografien sind in der Sammlung zahlreicher Museen vertreten, darunter in der…mehr

Produktbeschreibung
Erosion durch Wasser, das unhörbar, aber stetig von den Gipfeln der Berge über Gletscher, Tropenwälder, Sanddünen, Eisfelder in Patagonien und europäische Gletscher in den Ozean und die Gewässer des New Yorker Hafens hinabrieselt. Die Bilder der Künstlerin Renate Aller bezeugen die Verbundenheit dieser voneinander entfernten Umgebungen und regen zum Gespräch über die unterschiedlichen (politischen) Landschaften an, in denen wir leben.Renate Aller ist Deutsche und lebt und arbeitet in New York. Ihre großformatigen Fotografien sind in der Sammlung zahlreicher Museen vertreten, darunter in der Hamburger Kunsthalle, der National Gallery of Art, Washington D.C., der Yale University Art Gallery, dem George Eastman Museum, dem New York His-torical Society Museum, dem Musée des Beaux- Arts, Le Locle, und dem Parrish Art Museum.
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Autorenporträt
Renate Aller ist Deutsche und lebt und arbeitet in New York. Ihre großformatigen Fotografien sind in der Sammlung zahlreicher Museen vertreten, darunter in der Hamburger Kunsthalle, der National Gallery of Art, Washington D.C., der Yale University Art Gallery, dem George Eastman Museum, dem New York Historical Society Museum, dem Musée des Beaux-Arts, Le Locle, und dem Parrish Art Museum.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.01.2022

Auch der höchste Gipfel wird zum Sandkorn

Auf den letzten Seiten ihres Buches verrät Renate Aller dann doch noch, wo auf der Welt sie ihre Bilder aufgenommen hat, was einerseits wichtig zu wissen ist und andererseits überhaupt keine Rolle spielt. Denn ihr ist es zuallererst um eine Idee von Landschaft zu tun, weshalb diese Hinweise viel weniger der Verortung dienen, als dass sie belegen, wie unerheblich es letztlich ist, ob die Fotografien die Gipfel der Alpen, der Anden oder des Himalayas zeigen und ob es sich bei Aufnahmen von Wasser um den Atlantik handelt oder um einen Fluss im Regenwald von Kolumbien. Ungebremst in aller Stille, schreibt Renate Aller in einer Art Kürzesteinführung, erodierten wie tröpfelnd die Berge über die Gletscher hinab durch tropische Wälder, Sanddünen und Eisfelder in den Ozean. Und wenn das letzte Sandkorn ins Meer gespült ist, muss man daraus schließen, ist Schluss mit der Welt, wie wir sie kennen. Dann hat sich alles aufgelöst. "The Space Between Memory and Expectation" ist ein melancholisch stimmendes Buch.

Dabei handelt es nicht allein vom Vergehen, selbst wenn auf etlichen Aufnahmen die Folgen des Klimawandels unübersehbar dokumentiert sind. Vielmehr übertragen die Bilder immer auch etwas von der Kraft und Macht, mit der sich die Kontinentalplatten gegen- und übereinanderschieben. Nicht zuletzt darin gleichen sie den Expeditionsfotografien des neunzehnten Jahrhunderts, als in Amerika Fotografen beseelt von der Theorie des "Katastrophismus" Berge und Wüsten in ihren Aufnahmen als Ergebnisse regelrechter Schlachten der Tektonik interpretierten.

Auch Renate Aller zeigt keine Natur des Trostes, wenn sie präzise bis ins Detail schrundigen Fels oder zerrissene Eisberge abbildet und sie eher als Materie präsentiert denn als Landschaft. Und doch wirken ihre Gipfel großartig bis an die Grenze des Sublimen, etwa das Ungetüm eines steinernen, gleichschenkligen Dreiecks, das sich Ehrfurcht einflößend in einen grauen Himmel schiebt. "Everest Region", heißt es dazu lapidar. F.L.

"The Space Between Memory and

Expectation" von Renate Aller. Kehrer Verlag, Heidelberg 2021. 96 Seiten, 68 Farbfotografien. Gebunden, 48 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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