Eine fast vergessene Sozialfigur ist auf die politische Bühne zurückgekehrt: der Renegat. Während sich in vielen Debatten die Fronten verhärten, erfreut sich die Selbsterzählung vom heroischen Wechsel der Seiten großer Beliebtheit. Die aktuelle Ausgabe widmet sich dieser Figur, ihren Auftritten und Inszenierungen und damit einem aktuellen Modus politischer Ab- und Ausgrenzungen.
»Die Renegateninszenierungen, die wir gegenwärtig beobachten, entsprechen nicht dem Muster der stigmatisierenden Fremdzuschreibung. Das Renegatentum wird vielmehr bewusst aufgesucht und ausgestellt, geradezu lustvoll zelebriert. Gemeinsam ist diesen Selbsterzählungen die heroische Pose, die Hand in Hand geht mit einer ausgeprägten Selbstviktimisierung. Die Renegatenfigur wird aufgegriffen, um sich gleichzeitig als Ausgestoßener, Geächteter und als mutiger Widerstandskämpfer oder rebellischer Freigeist inszenieren zu können.« Carolin Amlinger / Nicola Gess / Lea Liese
»Die Renegateninszenierungen, die wir gegenwärtig beobachten, entsprechen nicht dem Muster der stigmatisierenden Fremdzuschreibung. Das Renegatentum wird vielmehr bewusst aufgesucht und ausgestellt, geradezu lustvoll zelebriert. Gemeinsam ist diesen Selbsterzählungen die heroische Pose, die Hand in Hand geht mit einer ausgeprägten Selbstviktimisierung. Die Renegatenfigur wird aufgegriffen, um sich gleichzeitig als Ausgestoßener, Geächteter und als mutiger Widerstandskämpfer oder rebellischer Freigeist inszenieren zu können.« Carolin Amlinger / Nicola Gess / Lea Liese