Verzweifelt sucht Jules im Wald nach den Spuren ihrer vermissten Schwester Sylvie, die eines Morgens losrannte und nicht zurückkam. Wieso ist sie plötzlich verschwunden? Noch ahnt Jules nicht, dass ihr die Füchsin Senna folgt, um sie zu beschützen. Denn Senna spürt instinktiv, dass Jules große Gefahr droht ...
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.01.2019Steine
zum Wünschen
Geschichte eines ganz
besonderen Fuchsmädchens
Die Verbindung der beiden Schwestern Sylvie und Jules ist eng, doch in einer Hinsicht driften die beiden auseinander. Während die zwölfjährige Sylvie ihre zu früh verstorbene Mutter in Gesprächen mit dem Vater lebendig hält, fühlt sich die elfjährige Jules schmerzhaft ausgeschlossen: Ihr fehlt die Erinnerung. Sie findet Halt in unzähligen Steinen, die sie von klein auf sammelt, bestimmt und sortiert. Manche Steine bleiben, andere werden bei nächster Gelegenheit als Wunschstein in das tosende Wasser am „Slip“ geworfen. Dort können Herzenswünsche in Erfüllung gehen.
Sylvie möchte rennen, schneller als alle anderen. Rennen, um etwas wieder gutzumachen, was sie als Kind nicht verhindern konnte. Doch mit diesem Wunsch fügt sie ihrer Familie den schlimmsten vorstellbaren Schmerz zu: Sie verschwindet im Wald und wird nie wieder gesehen. Eine Rutschspur am „Slip“ lässt nur eine schmerzliche Ahnung zu.
Zur gleichen Zeit wird das Fuchsmädchen Senna geboren, dessen Haare so rot sind wie die von Sylvie und ihrer Mutter. Ein kleiner Fuchs, der anders ist als die übrigen Welpen im Wurf; neugieriger, unerschrockener – schneller. Ein „Wisserer“ wie die Fuchsmutter vermutet, mit einer besonderen Verbindung zu den Menschen. Senna weiß, dass sie ein bestimmtes Menschenmädchen finden muss, und dass sie deren Leben retten wird.
„Renn, Senna, renn“ ist ein real-magischer Roman um Verlust und Schmerz für Leser ab 10 Jahren, der aber nicht bedrückend ist und auch Erwachsene noch tief berührt. Die Autorinnen Kathi Appelt und Alison McGhee erzählen die Geschichten von Jules und Senna aus zwei Perspektiven. Sie kreuzen und verlieren sich wieder, so wie die verschlungenen Pfade im Wald, auf denen die beiden sich begegnen. Jules schöpft in der schmerzerfüllten Nach-Sylvie-Zeit Kraft aus der Begegnung mit dem Fuchs, so wie sich der große Bruder ihres Freundes in den weitläufigen Wäldern Vermonts seinem in Afghanistan gefallenen Freund nahe fühlt. Mit immer wieder eingestreuten Hinweisen auf einen wilden Bären, der sich viel zu nahe an die Häuser der Menschen heranwagt, bauen die Autorinnen geschickt einen alles überlagernden Spannungsbogen auf. Voller Mystik und Naturverbundenheit ist „Renn, Senna renn“ ein sehr besonderer Roman um Trauer und Hoffnung,
MAREN BONACKER
Kathi Appelt und Alison McGhee: Renn, Senna, renn. Aus dem Amerikanischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. Beltz & Gelberg Verlag, Weinheim 2018. 206 Seiten, 13,95 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
zum Wünschen
Geschichte eines ganz
besonderen Fuchsmädchens
Die Verbindung der beiden Schwestern Sylvie und Jules ist eng, doch in einer Hinsicht driften die beiden auseinander. Während die zwölfjährige Sylvie ihre zu früh verstorbene Mutter in Gesprächen mit dem Vater lebendig hält, fühlt sich die elfjährige Jules schmerzhaft ausgeschlossen: Ihr fehlt die Erinnerung. Sie findet Halt in unzähligen Steinen, die sie von klein auf sammelt, bestimmt und sortiert. Manche Steine bleiben, andere werden bei nächster Gelegenheit als Wunschstein in das tosende Wasser am „Slip“ geworfen. Dort können Herzenswünsche in Erfüllung gehen.
Sylvie möchte rennen, schneller als alle anderen. Rennen, um etwas wieder gutzumachen, was sie als Kind nicht verhindern konnte. Doch mit diesem Wunsch fügt sie ihrer Familie den schlimmsten vorstellbaren Schmerz zu: Sie verschwindet im Wald und wird nie wieder gesehen. Eine Rutschspur am „Slip“ lässt nur eine schmerzliche Ahnung zu.
Zur gleichen Zeit wird das Fuchsmädchen Senna geboren, dessen Haare so rot sind wie die von Sylvie und ihrer Mutter. Ein kleiner Fuchs, der anders ist als die übrigen Welpen im Wurf; neugieriger, unerschrockener – schneller. Ein „Wisserer“ wie die Fuchsmutter vermutet, mit einer besonderen Verbindung zu den Menschen. Senna weiß, dass sie ein bestimmtes Menschenmädchen finden muss, und dass sie deren Leben retten wird.
„Renn, Senna, renn“ ist ein real-magischer Roman um Verlust und Schmerz für Leser ab 10 Jahren, der aber nicht bedrückend ist und auch Erwachsene noch tief berührt. Die Autorinnen Kathi Appelt und Alison McGhee erzählen die Geschichten von Jules und Senna aus zwei Perspektiven. Sie kreuzen und verlieren sich wieder, so wie die verschlungenen Pfade im Wald, auf denen die beiden sich begegnen. Jules schöpft in der schmerzerfüllten Nach-Sylvie-Zeit Kraft aus der Begegnung mit dem Fuchs, so wie sich der große Bruder ihres Freundes in den weitläufigen Wäldern Vermonts seinem in Afghanistan gefallenen Freund nahe fühlt. Mit immer wieder eingestreuten Hinweisen auf einen wilden Bären, der sich viel zu nahe an die Häuser der Menschen heranwagt, bauen die Autorinnen geschickt einen alles überlagernden Spannungsbogen auf. Voller Mystik und Naturverbundenheit ist „Renn, Senna renn“ ein sehr besonderer Roman um Trauer und Hoffnung,
MAREN BONACKER
Kathi Appelt und Alison McGhee: Renn, Senna, renn. Aus dem Amerikanischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. Beltz & Gelberg Verlag, Weinheim 2018. 206 Seiten, 13,95 Euro.
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»Voller Mystik und Naturverbundenheit ist 'Renn, Senna, renn' ein sehr besonderer Roman um Trauer und Hoffnung.« Maren Bonacker, Süddeutsche Zeitung, 4.1.2019 »...fräst sich tief ins Gedächtnis.« Antje Ehmann, Bücher Magazin, 1/2019 »...ein starkes Leseerlebnis.« Tanja Kasischke, Badische Neueste Nachrichten, 17.2.2019 »...die Figuren, ihr Umgang mit dem Schmerz und die Kulisse der rauen Natur sind ein toller Stoff, dessen Intensität einem noch lange nachgeht.« Klaus Gasperi, 1001 Buch, 3/2019