Ein Renntag kann so Vieles sein, besonders in Leipzig. Denn Leipzig ist nicht nur zur Messe schillernd. Hier kommen Rennsportenthusiasten genauso wie Zocker, Kaufleute, Bohémes und Bonvivants aber auch deren Bewunderer zusammen. Kurz gesagt: ein mehr oder weniger repräsentativer Teil der Leipziger Stadtgesellschaft. Sie alle tauchen ein in die kurzen Momente des Fieberns, des Hoffens, des Staunens. Eine andere Seite des Renntags zeigt sich in den Stallungen, in den Küchen der Restauration oder in der "Waage". Prägen in den Gründerjahren die auf Einfahrt am Rennbahnweg wartenden Droschken das Bild, so sind es in den 1980er Jahren oft die Glücksspieler vor dem Eingang - manchmal vom uniformierten "Abschnittsbevollmächtigten" vertrieben. Auf erzählerische Weise tauchen die Autoren in Geschichte und Geschichten aus über 150 Jahren Scheibenholz ein, wechseln dabei vor dem Hintergrund des jeweiligen Zeitgeschehens virtuos Zeiträume und Perspektiven.