Niemand hätte nach 1945 geglaubt, dass noch einmal Journalisten bei ihrer Arbeit in einem Kriegsgebiet den Tod finden würden. Und doch ist es geschehen. Der Krieg in Afghanistan hatte kaum begonnen, da fielen die ersten Reporter, die ihn dokumentierten. Georg Schmidt-Scheeder arbeitete als Bildreporter einer großen Tageszeitung. Als 1939 der Krieg begann, wurde er in Uniform gesteckt und als Kriegsberichterstatter ins Feld geschickt. Seine seinerzeit verfassten Tagebücher und Aufzeichnungen geben einen authentischen Eindruck von Aufbau, Entstehung und Einsatz der so genannten Propaganda-Kompanien. Dem Verfasser gelingt es vorzüglich, Bild und Text, eigene Erlebnisse und die Augenzeugenberichte von Reporter-Kollegen in dieser objektiven Chronik zu vereinen. Ein gleichermaßen spannender wie nachdenklich machender Tatsachenbericht - auch über das Verhältnis von Macht und Moral: Wie weit darf die Berichterstattung gehen, wo liegt die Grenze zwischen Chronistenpflicht und Propaganda-Trick? Ein durchaus aktuelles Problem, wie die Berichterstattung über den Golfkrieg und den Afghanistan-Konflikt zeigt.