Ein Mal im Jahr veröffentlichen Unternehmen ihre Bilanz, das ist Pflicht. Sobald an den Zahlen - über Steuerprüfer und die Bundesanzeiger hinaus - Banken, Investoren, Aktionäre und Multiplikatoren Interesse haben, wird der Geschäftsbericht zum integralen Bestandteil der Unternehmenskommunikation, wenn nicht gar zum wichtigsten Taktgeber.Aus nüchternen Zahlen werden Charts und Diagramme - Interpretation inklusive - mit dem Ziel, möglichst gut dazustehen. Aus der Veröffentlichungspflicht wird die Selbstdarstellungskür, neben Daten und Fakten stehen ökologische und soziale Verantwortung im Mittelpunkt. Neben den Geschäftsbericht tritt der Nachhaltigkeits-Report, neben Zahlen das Image.Reporting schildert die Königsdisziplin der Unternehmenskommunikation - ein Leckerbissen, an dem sich Gestalter allerdings leicht die Zähne ausbeißen können, denn so reizvoll die Herausforderung gestalterisch und finanziell ist, so wenig Toleranz bringen Auftrag- und Gesetzgeber Fehlern und Terminpannen in diesem relevanten Baustein des Unternehmenswerts entgegen. Damit Sie diese Hürden souverän nehmen, stellt dieses Buch nicht nur weltweite Spitzenleistungen des Reporting thematisch gegliedert vor, sondern gibt darüber hinaus Insiderwissen einer der erfolgreichsten Agenturen in diesem Bereich weiter. Reporting gilt als das Standardwerk zur Konzeption und Gestaltung von Unternehmens-Reports.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.05.2011Gute Geschäftsberichte
Spitzenleistungen in der Investorenkommunikation
Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist schon einige Zeit überstanden, doch nicht wenige Unternehmen (und vor allem Banken) tun sich noch immer schwer, Vertrauen zurückzuerobern. Und schon lange vor der Krise haben sie erfahren, dass die Kommunikation mit den Investoren eine Bringschuld des Unternehmens ist. Ein Internetauftritt allein reicht nicht. Dem klassischen Geschäfts- oder Nachhaltigkeitsbericht kommt nach wie vor überragende Bedeutung zu. Vor allem für die Gestalter - und ein wenig auch für die Verfasser - von Geschäftsberichten haben Jochen Rädeker und Kirsten Dietz mehr als 600 solcher Berichte aus aller Welt analysiert, die Spitzenleistungen strukturiert und nicht zuletzt selbst grafisch höchst ansprechend aufbereitet.
In ihrem Buch "Reporting - Unternehmenskommunikation als Imageträger" lernen Gestalter nicht nur, einen Report so zu managen, dass er pünktlich und fehlerfrei erscheint, sie bekommen auch viele Denkanstöße durch Ideen, die Kollegen von ihnen irgendwo auf der Welt schon einmal erfolgreich umgesetzt haben. Investor-Relations-Manager können das Buch ebenfalls als Quelle der Inspiration nutzen - vielleicht ja auch mit dem Ergebnis, dass sie danach ihre Agentur regelmäßig wechseln werden, um die Berichte nicht stets im selben Trott gestalten und produzieren zu lassen. In jedem Fall führt das Buch dem Leser Schritt für Schritt vor Augen, wie ein modernes Reporting durch Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte aussehen kann: von den Grundlagen über die Zielgruppen, die Inhalte, das Projektmanagement, die Produktion bis hin zu typografischen und illustrativen Instrumenten.
Dabei kommen modernste Elemente des "Web 2.0" nicht zu kurz. Denn wenn Online-Berichte trotz rückläufiger Klickraten eine Zukunft haben sollen, dann nur in Verbindung mit Twitter, Youtube, Facebook & Co. Wenn junge Zielgruppen als zukünftige Aktionäre, Kunden oder Mitarbeiter angesprochen werden sollen, führt nach Ansicht der Autoren kein Weg an "Social Media" vorbei.
Gerade für Nachhaltigkeitsberichte, die laufende Unternehmensprozesse kritisch bewerten, könnte die Öffnung hin zur Bewertung durch die Online-Community ein echter Mehrwert für das Unternehmen sein. So modern ist das Buch - und doch und zuerst auch ein künstlerisch wertvoller Band, eine Hommage an den guten Geschäftsbericht an sich.
CARSTEN KNOP.
Jochen Rädeker / Kirsten Dietz: Reporting.
Hermann Schmidt Verlag, Mainz 2011, 390 Seiten, 75 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Spitzenleistungen in der Investorenkommunikation
Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist schon einige Zeit überstanden, doch nicht wenige Unternehmen (und vor allem Banken) tun sich noch immer schwer, Vertrauen zurückzuerobern. Und schon lange vor der Krise haben sie erfahren, dass die Kommunikation mit den Investoren eine Bringschuld des Unternehmens ist. Ein Internetauftritt allein reicht nicht. Dem klassischen Geschäfts- oder Nachhaltigkeitsbericht kommt nach wie vor überragende Bedeutung zu. Vor allem für die Gestalter - und ein wenig auch für die Verfasser - von Geschäftsberichten haben Jochen Rädeker und Kirsten Dietz mehr als 600 solcher Berichte aus aller Welt analysiert, die Spitzenleistungen strukturiert und nicht zuletzt selbst grafisch höchst ansprechend aufbereitet.
In ihrem Buch "Reporting - Unternehmenskommunikation als Imageträger" lernen Gestalter nicht nur, einen Report so zu managen, dass er pünktlich und fehlerfrei erscheint, sie bekommen auch viele Denkanstöße durch Ideen, die Kollegen von ihnen irgendwo auf der Welt schon einmal erfolgreich umgesetzt haben. Investor-Relations-Manager können das Buch ebenfalls als Quelle der Inspiration nutzen - vielleicht ja auch mit dem Ergebnis, dass sie danach ihre Agentur regelmäßig wechseln werden, um die Berichte nicht stets im selben Trott gestalten und produzieren zu lassen. In jedem Fall führt das Buch dem Leser Schritt für Schritt vor Augen, wie ein modernes Reporting durch Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte aussehen kann: von den Grundlagen über die Zielgruppen, die Inhalte, das Projektmanagement, die Produktion bis hin zu typografischen und illustrativen Instrumenten.
Dabei kommen modernste Elemente des "Web 2.0" nicht zu kurz. Denn wenn Online-Berichte trotz rückläufiger Klickraten eine Zukunft haben sollen, dann nur in Verbindung mit Twitter, Youtube, Facebook & Co. Wenn junge Zielgruppen als zukünftige Aktionäre, Kunden oder Mitarbeiter angesprochen werden sollen, führt nach Ansicht der Autoren kein Weg an "Social Media" vorbei.
Gerade für Nachhaltigkeitsberichte, die laufende Unternehmensprozesse kritisch bewerten, könnte die Öffnung hin zur Bewertung durch die Online-Community ein echter Mehrwert für das Unternehmen sein. So modern ist das Buch - und doch und zuerst auch ein künstlerisch wertvoller Band, eine Hommage an den guten Geschäftsbericht an sich.
CARSTEN KNOP.
Jochen Rädeker / Kirsten Dietz: Reporting.
Hermann Schmidt Verlag, Mainz 2011, 390 Seiten, 75 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main