"Der geistlichen Musik die Kraft zuzuwenden, bleibt ja wohl das höchste Ziel des Künstlers", schreibt Robert Schumann im Januar 1851 - und das, obwohl er bis dato kaum als Komponist geistlicher Musik in Erscheinung getreten ist. Tatsächlich komponiert er im folgenden Jahr seine "Missa sacra" op. 147 sowie das "Requiem" op. 148. Darin sucht er neue Ausdrucksformen für den liturgischen Text und weicht aus diesem Grund immer wieder vom exakten Wortlaut der Vorlage ab. Sein Requiem weist sowohl textlich als auch in der musikalischen Gesamtkonzeption über den Kirchenraum hinaus auf eine Verwendung im Konzertsaal.