Das Buch umfasst drei Texte, die aus Diskussionen mit interessierten Erwachsenen in der Volkshochschule hervorgegangen sind. Den Kursteilnehmern ging es ebenso um die Antike wie darum, die Gegenwart mit ihr zu vergleichen und zu konfrontieren. Der erste Beitrag beschäftigt sich mit Ciceros bekannter Definition, der zufolge der Staat ein Zusammenschluss von Menschen sei, die durch die Übereinstimmung ihrer Rechtsvorstellungen und die Gemeinsamkeit des Nutzens vereint seien. Was unterscheidet diese antike Staatstheorie von der modernen? Das Thema des zweiten Teils ist Ciceros Vorstellung vom Naturrecht, das durchaus auch heute noch von Bedeutung ist: Die UN-Charta bezeichnet zum Beispiel das Recht der Staaten auf Selbstverteidigung als 'naturgegeben'. In der letzten Abhandlung geht es um den von Cicero und Sallust beklagten Werteverfall und die daraus resultierende Krise des Staates. Augustus gelang es, sie zu überwinden. Er kommt im Monument Ancyranum selbst zu Wort. Anerkennung zollte ihm Valerius Paterculus, Kritik übte Tacitus. Es war nicht das einzige Beispiel eines Übergangs von einem freien zu einem monarchisch regierten Staat in der Geschichte.