Natürlich sind die allermeisten Menschen in Deutschland froh, in einem demokratischen Staat leben zu können. Dennoch wächst die Kritik an der Umsetzung der Demokratie und auch ein Misstrauen in das System als ganzes. So zeigen Menschen - nicht nur in Deutschland - deutliche Sympathien für autokratisch geführte Regierungen. Es wäre zu kurz gegriffen, die Gründe hierfür nur in einem schlechten Regierungsstil zu suchen. Norbert Bernholt geht der Frage nach tieferen Ursachen für diese Entwicklung nach. Dabei weist er auf die Folgen des »ökonomischen Imperativs« hin. Dieser Imperativ bewirkt, dass wichtige gesellschaftliche Entscheidungen durch angebliche wirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten dem Willen der Bürger:innen entzogen werden, wodurch sich viele Bürger:innen entmündigt fühlen. Aufbauend auf den Erkenntnissen der Resonanztheorie und Theorien aus dem Umfeld der pluralen Ökonomie entwickelt der Autor ein neuartiges Demokratie-Modell, in dem sich die Bürger:innen wahrgenommen fühlenund auch Selbstwirksamkeit entwickeln können - die »resonante Demokratie«.