Ressourcenaktivierung in der Psychotherapie wird störungs- und therapieschulenübergreifend inzwischen als wichtiger Wirkfaktor von Psychotherapie anerkannt. Ergänzend zur Veränderung von Problemanteilen geht es darum, günstige Reaktionsmuster des Patienten kooperativ für den therapeutischen Prozess und die Problembewältigung zu nutzen. Im Mittelpunkt stehen also die bereits beim Patienten vorhandenen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Dieser Band zeigt Grundhaltungen, diagnostische Strategien und Interventionsmethoden zur Ressourcenaktivierung auf. Die in diesem Band verfolgte ressourcenorientierte Perspektive stellt die vorhandenen Möglichkeiten, Eigenheiten, Fähigkeiten und Fertigkeiten von Patienten in den Mittelpunkt der Betrachtung und versucht, sie systematisch für den Veränderungsprozess in der Psychotherapie zu nutzen. Der Band beschreibt das Wirkprinzip der Ressourcenaktivierung, liefert ein Rahmenmodell für die Aktivierung und Nutzung von Ressourcen und gibt Hinweise zur Diagnostik sowie zur ressourcenorientierten Beziehungsgestaltung. Mittels Fallbeispielen werden störungsübergreifende Strategien und Methoden zur Ressourcenaktivierung vorgestellt, die in verschiedenen Phasen der therapeutischen Arbeit genutzt werden können. Neben diesen ressourcenorientierten Basisinterventionen wird exemplarisch veranschaulicht, wie klassische kognitiv-verhaltenstherapeutische Methoden ressourcenorientiert interpretiert werden können. Ein abschließender Überblick über die empirische Forschung zur Ressourcenaktivierung ermöglicht die Einschätzung des Potenzials ressourcenorientierten Arbeitens in Psychotherapie und Beratung.