Die Deutschen lieben ihren Wald - sagt man zumindest Doch der Wald ist in Gefahr und kann seine vielfältigen, für unser aller Wohl unverzichtbaren Funktionen nicht mehr erfüllen. Der "Gründervater des Nationalparks Berchtesgaden", Dr. Georg Meister, hat sich zeitlebens für unsere Wälder eingesetzt und wurde zum Vorkämpfer für eine naturnahe Forstwirtschaft. Damit steht er in der Tradition angesehener Forstakademiker und -praktiker, die seit über 100 Jahren den nachhaltigen Umbau der Wälder fordern. Doch dieser scheitert an dem unheilvollen Zusammenschluss einer rein auf Holzertrag ausgerichteten Forstwirtschaft und einer auf Trophäen fixierten Jagd, die von einer kleinen, aber mächtigen Interessengruppe betrieben wird. Die Folge: veraltete Anbauformen und riesige Monokulturen, die anfällig sind für Windwurf, Borkenkäfer und die große Herausforderung unserer Zeit, den Klimawandel. Georg Meister mahnte über Jahrzehnte ein Umdenken in der Jagd und den Anbau naturnaher, nachhaltiger Mischwälder an, die einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Dieses Buch ist sein Vermächtnis: Bis zu seinem Tod im Jahr 2022 hat er daran gearbeitet. Dass es jetzt posthum erscheint, würde ihn freuen. Denn es geht darum, den Wald für zukünftige Generationen zu retten.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Der Förster Georg Meister ist 2022 gestorben, Rezensentin Susanne Billig liest jetzt sein letztes Buch über Probleme und Möglichkeiten der Wälder in Deutschland. Billig lernt, dass das Ökosystem Wald eigentlich ziemlich komplex ist, in Deutschland aber zu Ungunsten der Natur oft weniger an den Bedürfnissen der Flora und Fauna orientiert ist als an wirtschaftlicher Pofitgier, dazu zählen die Abholzung des Waldes wie auch der Jagddrang nach Gewehren, der viel Wild braucht, das wiederum die so wichtigen Jungpflanzen wegfrisst. Meister stellt in seinem Buch zehn Forderungen auf, etwa "unabhängige Wald-Prüfstellen" und eine natürliche, vor menschlichen Eingriffen geschützte Vegetation, denen sich die von diesem Engagement überzeugte Kritikerin gerne anschließt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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