Die Ankündigung dieses Provence-Krimis verspricht eine fesselnde Handlung rund um ein verschwundenes Top-Model, Gier und Intrigen in der Modewelt sowie Demonstrationen gegen Immobilienspekulation und Fast-Fashion. Alles Zutaten, die Lust machen, dieses Buch lesen zu wollen.
Zwar beginnt der 5.
Fall für den Dorfgendarmen Pascal Chevrier, der eigentlich ein ruhiges Leben abseits von MOrd und…mehrDie Ankündigung dieses Provence-Krimis verspricht eine fesselnde Handlung rund um ein verschwundenes Top-Model, Gier und Intrigen in der Modewelt sowie Demonstrationen gegen Immobilienspekulation und Fast-Fashion. Alles Zutaten, die Lust machen, dieses Buch lesen zu wollen.
Zwar beginnt der 5. Fall für den Dorfgendarmen Pascal Chevrier, der eigentlich ein ruhiges Leben abseits von MOrd und Totschlag führen will, mit der Entführung des ghanaesischen Top-Models Jezebel im Rahmen des Pierre-Cardin-Festivals noch einigermaßen dramatisch, nur um dann in ein Geplänkel rund um stinkenden Fisch (Anleihe bei Asterix?), allerlei Dorfgeschwätz und zu Lokalgrößen, die alle ihre eigenen Suppen kochen, abzugleiten.
Erst gegen Ende nimmt die Handlung ein wenig Fahrt auf ...
Meine Meinung:
Ich finde es sehr schade, dass aus den eingangs erwähnten Zutaten wie Gier und Intrigen in der Modewelt, Ausverkauf von Grund und Boden an Spekulanten sowie der immense Verbrauch von Wasser für die Erzeugung von Kleidung, die kaum getragen wird, nicht mehr herausgekommen ist.
Nicht nur, dass es eine gefühlte kleine Ewigkeit dauert, bis der Dorfgendarm Pascal Chevrier mit den Ermittlungen beginnen kann, plätschern die auch nur so lauwarm dahin. Erst recht spät nehmen sie Fahrt auf.
Pascals Familienleben sowie die dörfliche Idylle des kleinen Ortes Lacoste, das seit einiger Zeit von Immobilienspekulanten heimgesucht wird, spielen eine große Rolle. Die Polizeiarbeit eher weniger, da sie zu allgemein und oberflächlich wirkt. Da können auch bekannte Namen wie Marquis de Sade oder Pierre Cardin (1922 - 2020) auch nicht viel helfen. Die Information, dass Cardin Uniformen für Polizei und Postbedienstete entworfen hat, ist einmal ganz witzig, wenn sie mehrmals wiederholt wird, langweilig. Da verstehe ich Pascal, wenn er die Augen verdreht. Nicht verstehen kann ich, dass er sich durch die Annahme von illegal, weil in der Schonzeit geschossenes Wild, korrumpieren lässt.
Die Charaktere wirken blass und manche Handlungen kann ich ihnen nicht abnehmen. Geärgert habe ich mich darüber, dass Pascal quasi zum Helden stilisiert wird, weil er einmal seine Enkelin wickelt. Bitte was ist das für ein Weltbild?
Nett finde ich, dass immer wieder die Bezeichnung Mannequin verwendet wird.
Obwohl ich häufig eine Reihe mit dem letzten Band derselben beginne, um anschließend dann doch beim ersten Band zu beginnen, werde ich diesmal darauf verzichten. Das Strickmuster, ehemaliger Elitepolizist/Kriminalist hat von der Großstadt Paris genug und zieht es vor als einfacher Dorfgendarm eine vermeintlich ruhige Kugel zu schieben (was selten gelingt), ist in mehreren anderen Serien besser gelungen.
Fazit:
Dieser Krimi hat mich leider nicht gepackt, daher nur knappe 3 Sterne.