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Was wäre, wenn du trans wärst und es nicht wüsstest? Wenn es eine Lücke in deinem Leben gäbe, von der du nicht mehr als eine unbestimmte Ahnung hast, dass es sie gibt? Wenn du dich nur im Drogenhoch oder beim Sex in deinem Körper zu Hause fühlst? Vom Sydney der 1980er Jahre bis ins heutige New York, in den sich wandelnden politischen und medialen Landschaften des späten zwanzigsten Jahrhunderts, spinnt Reverse Cowgirl eine Komödie der Irrungen. McKenzie Wark ist dabei, als aus dem Aufbruch von 1968, aus Punk, Disco und schwul-lesbischen Subkulturen neue Identitätsentwürfe entstehen - doch sie…mehr

Produktbeschreibung
Was wäre, wenn du trans wärst und es nicht wüsstest? Wenn es eine Lücke in deinem Leben gäbe, von der du nicht mehr als eine unbestimmte Ahnung hast, dass es sie gibt? Wenn du dich nur im Drogenhoch oder beim Sex in deinem Körper zu Hause fühlst? Vom Sydney der 1980er Jahre bis ins heutige New York, in den sich wandelnden politischen und medialen Landschaften des späten zwanzigsten Jahrhunderts, spinnt Reverse Cowgirl eine Komödie der Irrungen. McKenzie Wark ist dabei, als aus dem Aufbruch von 1968, aus Punk, Disco und schwul-lesbischen Subkulturen neue Identitätsentwürfe entstehen - doch sie muss feststellen, dass sich ihr Leben weiterhin den Namen und Kategorien entzieht. Zwischen dem Versuch, als schwuler Mann zu leben, und jenem, als Mann mit Frauen zusammen zu sein, erkennt Wark, dass sie ganz anderer als der etablierten Erzählungen bedarf. Mit Anleihen bei den Genres der Autofiktion und Fiktionskritik entsteht so das gleichermaßen drastisch wie berührende Memoir einer Nichtexistenz: die Autoethnografie der Undurchsichtigkeit unseres Selbst.
Autorenporträt
McKenzie Wark, 1961 in Newcastle, Australien geboren, ist als Professorin für Medien- and Kulturwissenschaften an der New School for Social Research und dem Eugene Lang College in New York City tätig. Sie veröffentlichte u. a. A Hacker Manifesto, Gamer Theory, The Beach Beneath the Street und The Spectacle of Disintegration.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Rezensentin Isabella Caldart warnt ihre Leserinnen und Leser vor: In McKenzie Warks autofiktionaler Erzählung über ihre Transition wird es explizit! Wark beschreibt ihre sexuellen Erfahrungen ausführlichst, auf vulgäre Weise und vor allem: immer wieder! Das mag auf die Dauer ein wenig repetitiv wirken. Doch wer darüber hinwegsehen kann und sich von unfeinen Worten nicht abschrecken lässt, wird mit einer spannenden und ungewöhnlichen Erzählung belohnt über eine trans Frau, die sich die meiste Zeit ihres Lebens nicht bewusst darüber war, dass sie trans ist. In dieser Zeit als Mann war es vor allem der Sex, der ihr manchmal und unter Umständen die Gelegenheit gab, vorübergehend ihre Männlichkeit abzulegen und zum "Mädchen" zu werden. Mit den zahlreichen Sexszenen will Wark also nicht einfach nur reizen - im einen oder anderen Sinne - ihr geht es viel mehr darum, nachvollziehbar zu machen, was der sexuelle Kontakt für sie bedeutete. Interessanter noch als den Sex in "Reverse Cowgirl" findet Caldart aber vor allem jene selbstreflexiven Passagen, in denen die Autorin sich in Beziehung zu anderen queeren Autorinnen und Autoren setzt und das eigene Schreiben bzw. die Produktionsbedingungen ihres Textes reflektiert. Hier vor allem gelingt es der Autorin, sicheren Schrittes, auf dem "schmalen Grat zwischen Pornografie und Philosophie" zu wandeln, so die beeindruckte Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH
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