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Martin Heidegger gilt als einer der bedeutendsten und zugleich umstrittensten Philosophen des zwanzigsten Jahrhunderts. Werk und Person üben bis heute diesseits und jenseits philosophischer Diskussionen eine erhebliche Faszination aus. Dies liegt nicht allein an der außergewöhnlichen Originalität seines Denkens und der Kraft seiner Sprache, sondern auch an seinen schwerwiegenden politischen Verstrickungen im Zusammenhang mit der Machtergreifung Hitlers. Florian Grosser zeichnet die wesentlichen Stationen und Entwicklungslinien von Heideggers verschlungenem Denkweg aus einem halben Jahrhundert…mehr

Produktbeschreibung
Martin Heidegger gilt als einer der bedeutendsten und zugleich umstrittensten Philosophen des zwanzigsten Jahrhunderts. Werk und Person üben bis heute diesseits und jenseits philosophischer Diskussionen eine erhebliche Faszination aus. Dies liegt nicht allein an der außergewöhnlichen Originalität seines Denkens und der Kraft seiner Sprache, sondern auch an seinen schwerwiegenden politischen Verstrickungen im Zusammenhang mit der Machtergreifung Hitlers.
Florian Grosser zeichnet die wesentlichen Stationen und Entwicklungslinien von Heideggers verschlungenem Denkweg aus einem halben Jahrhundert nach. Dabei arbeitet er die spezifische Gefährlichkeit von Heideggers politischem Denken klar heraus, insbesondere sein radikal revolutionäres und überzogen antagonistisches Verständnis des Politischen, das ihn hindert, reale politische Phänomene angemessen zu verstehen. Grosser geht der Frage nach, ob Heideggers Denken, wie vielfach unterstellt, tatsächlich eine innere Verwandtschaftmit dem Nationalsozialismus aufweist. Die Differenzen immerhin sind gravierend.
Die essayistisch gehaltene Darstellung, die im Grenzbereich zwischen Philosophie und Politikwissenschaft angesiedelt ist, erweckt die festgefahrene, seit Jahrzehnten in den starren Mustern von Anklage und Verteidigung verharrende Kontroverse um den "Fall Heidegger" zu neuem Leben.
Autorenporträt
Florian Grosser arbeitet als wissenschaftlicher Assistent am Fachbereich Philosophie der Universität St. Gallen. Er ist Lehrbeauftragter für Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Visitingassistantprofessor am Deptartment of Philosophy der University of California, Berkeley.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Bevor Thomas Meyer auf die beiden Neuerscheinungen zu Heidegger zu sprechen kommt, moniert er erst einmal grundsätzlich die geringe Aufmerksamkeit, die denjenigen Heidegger-Studien zuteil wird, die nicht mit Enthüllungen über seine NS-Zeit aufwarten. Dabei kann Meyer diese Dissertation von Florian Grosser sehr empfehlen, die sehr genau die Politisierung von Heideggers Denken nachvollzieht, seinen Versuch, die Metaphysik zu überwinden und seinen revolutionären Impetus. Besonders beeindruckt den Rezensenten, wie "skrupulös" Grosser argumentiere und dabei harte Kritik und Würdigung miteinander verbinde. Meyer sieht in dieser Publikation einen Maßstab gesetzt für integre Philosophie.

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