Der Essay folgt in der Tradition kritischer Geschichtsschreibung den Spuren sozialrevolutionärer Gewalt in Theorie und Praxis. Im Fokus stehen die Akteure und ihr Umgang mit Gewalt beim Gelingen und Scheitern revolutionärer Versuche in der Moderne. Geschichte wird dabei als eine Geschichte der gescheiterten und verratenen Revolutionen begriffen. Die konkreten Analysen von der Französischen bis zur Chilenischen Revolution erläutern den Unterschied zwischen der strukturellen Gewalt der Verhältnisse und sozialrevolutionärer Gegengewalt sowie zwischen Krieg und Revolution. Sozialrevolutionäre…mehr
Der Essay folgt in der Tradition kritischer Geschichtsschreibung den Spuren sozialrevolutionärer Gewalt in Theorie und Praxis. Im Fokus stehen die Akteure und ihr Umgang mit Gewalt beim Gelingen und Scheitern revolutionärer Versuche in der Moderne. Geschichte wird dabei als eine Geschichte der gescheiterten und verratenen Revolutionen begriffen. Die konkreten Analysen von der Französischen bis zur Chilenischen Revolution erläutern den Unterschied zwischen der strukturellen Gewalt der Verhältnisse und sozialrevolutionärer Gegengewalt sowie zwischen Krieg und Revolution. Sozialrevolutionäre Gewalt verstehen die Autorin und Autoren als praktische Kritik gewöhnlicher Gewalt, weil sie die Macht der Gewohnheit bricht und der Legitimation gewöhnlicher Gewalt nicht mehr bedarf.Doch die Revolutionären finden sich mit der Gewalt der Konterrevolution konfrontiert und müssen die Revolution verteidigen, ohne der Gewalt zu erliegen und ihre solidarischen Prinzipien aufzugeben. Das sollte die Konsequenz des Kommunismus im 21. Jahrhundert sein. Jedoch wird die Abschaffung aller Gewaltverhältnisse nicht ohne sozialrevolutionäre Gewalt zu haben sein. Das zeigt die Geschichte der Revolutionen und verweist auf ihr Dilemma.
Titus Engelschall, Politikwissenschaftler, lebt in Berlin, wo er sich mit Migration, Rassismus und Widerstandsgeschichten beschäftigt, als Lehrer arbeitet und Postparolenpunkpop-Musik macht.
Elfriede Müller, Historikerin, Literaturwissenschaftlerin, Übersetzerin, Buchhändlerin. Seit 1994 Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum des berufsverbandes bildender künstler_innen berlin (bbk). Veröffentlichungen zur linken Ideen- und Revolutionsgeschichte, zur Kritischen Theorie und zum Roman Noir.
Krunoslav Stojakovic, Historiker und Leiter des Belgrader Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Interessensschwerpunkte sind u. a. Geschichte des sozialistischen Jugoslawien, insbesondere Sozial- und Kulturgeschichte sowie Geschichte der jugoslawischen Partisanenbewegung.
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