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Karl II., genannt 'der Kahle', König von Frankreich und Römischer Kaiser, der wie kein anderer mittelalterlicher Herrscher auf die Kommemoration seines Geburtstags am 13. Juni 823 bedacht war, hat zu seinem zwölfhundertsten Anniversar keine nennenswerte Aufmerksamkeit erfahren. Auch wenn sein traditionelles Negativ-Image seit längerem aufgehellt ist, blieb seine historische Bedeutung weiterhin unterbelichtet. Um sich in der Konkurrenz der karolingischen Teilherrscher zu behaupten, hat er virtuos und wirkungsvoll die Medien und Motive der Repräsentation und Propaganda genutzt. Dazu gehörte…mehr

Produktbeschreibung
Karl II., genannt 'der Kahle', König von Frankreich und Römischer Kaiser, der wie kein anderer mittelalterlicher Herrscher auf die Kommemoration seines Geburtstags am 13. Juni 823 bedacht war, hat zu seinem zwölfhundertsten Anniversar keine nennenswerte Aufmerksamkeit erfahren. Auch wenn sein traditionelles Negativ-Image seit längerem aufgehellt ist, blieb seine historische Bedeutung weiterhin unterbelichtet. Um sich in der Konkurrenz der karolingischen Teilherrscher zu behaupten, hat er virtuos und wirkungsvoll die Medien und Motive der Repräsentation und Propaganda genutzt. Dazu gehörte neben seinem Mäzenatentum in Wissenschaft, Kunst und Literatur vor allem die Rezeption des in Patristik und Frühmittelalter christlich adaptierten antiken Königsideals, das zur wichtigsten Herrscherfunktion die Selbstdarstellung in modellhaft-prägender Form erklärt. In enger Kooperation mit bischöflichen Helfern hat Karl konsequent seine Rolle als 'christlicher König' gespielt und dabei zugleichden Grundstock für das symbolische Kapital der französischen Monarchie gelegt: Vom 'Rex christianus' führt ein gerader Weg zum 'Rex christianissimus'.
Autorenporträt
Nikolaus Staubach lehrte bis 2011 mittelalterliche Geschichte an der Universität Münster, leitete von 1991 bis 1999 das DFG-Projekt 'Pragmatische Schriftlichkeit im Bereich der Devotio moderna' und war von 2000 bis 2008 Symbolik im Mittelalter'. Zahlreiche Publikationen zur mittelalterlichen Herrschaftsrepräsentation und Historiographie sowie zur Frömmigkeitsgeschichte, Spätmittelalter und früher Neuzeit (Devotio moderna, Humanismus, Renaissancepapsttum).