Marktplatzangebote
18 Angebote ab € 1,40 €
  • Gebundenes Buch

Hauslehrer in der Luxusvilla einer russischen Familie in Marbella - nach langen Jahren in Rußland sieht der junge Kubaner J. seine Chance gekommen, wieder in Richtung Süden zu wandern, auf der Suche nach dem verlorenen Meer. Aber wer sind die Hausherren Wassili und Nelly? Woher kommt ihr phantastisches Vermögen? Wie weit kann er der schönen Nelly trauen? Als Nelly ihm zum Lohn für die ersten Wochen einen funkelnden Diamanten in die Hand legt, keimt in J. der Verdacht, der Reichtum des Hauses könne daher rühren, daß Wassili der russischen Mafia angehört. Spricht nicht alles in diesem Haus eine…mehr

Produktbeschreibung
Hauslehrer in der Luxusvilla einer russischen Familie in Marbella - nach langen Jahren in Rußland sieht der junge Kubaner J. seine Chance gekommen, wieder in Richtung Süden zu wandern, auf der Suche nach dem verlorenen Meer. Aber wer sind die Hausherren Wassili und Nelly? Woher kommt ihr phantastisches Vermögen? Wie weit kann er der schönen Nelly trauen? Als Nelly ihm zum Lohn für die ersten Wochen einen funkelnden Diamanten in die Hand legt, keimt in J. der Verdacht, der Reichtum des Hauses könne daher rühren, daß Wassili der russischen Mafia angehört. Spricht nicht alles in diesem Haus eine doppelte Sprache? Verläßliche Antwort findet er allein in Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit", für ihn "das Buch" schlechthin (eine Kristallkugel freilich, in der ihm die gesamte Literatur zu Hilfe eilt). J. begibt sich in ein Labyrinth aus Wirklichkeit und Vorstellung: Was wie ein echter Diamant funkelte, erweist sich als geniale Fälschung; die Hausherren, die er für Mafiosi hielt, entpuppen sich als Gejagte. Da hilft J. nur ein Blick in das Orakel seines Buchs und die Flucht nach vorn: Wassili muß als neuer Zar Rußlands ausgerufen werden.Rex ist der neue Roman des wohl originärsten jüngeren Schriftstellers aus Lateinamerika. Darin bricht sich die Wirklichkeit in immer neuen Bildern wie in den Facetten eines geschliffenen Diamanten.
Autorenporträt
José Manuel Prieto, 1962 in Havanna geboren, studierte Ingenieurwissenschaften in Nowosibirsk in der ehemaligen UdSSR, wo er nach dem Diplom weitere 12 Jahre lebte und die verschiedensten Berufe ausübte. Er übersetzte u.a. Werke von Anna Achmatowa, Andrej Platonow, Wladimir Majakowski, Gennadij Ajgi, Marina Zwetajewa, Joseph Brodsky, Alexander Solschenizyn und Vladimir Nabokov ins Spanische.
Mit seiner russischen Frau und seiner Tochter lebt er in Mexiko-Stadt, wo er russische Geschichte lehrt.

Prieto ist der Autor der Romane Enciclopedia de una vida en Rusia (1998, Neuausgabe 2004) und Livadia (1999). Er veröffentlichte außerdem das Reisetagebuch Treinta días en Moscú (2002) und den Erzählband El tartamudo y la rusa (2002). Sein Roman Livadia wurde bislang ins Englische, Französische, Niederländische, Italienische und Hebräische übersetzt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

"Ausgerechnet der postmoderne" kubanische Autor Jose Manuel Prieto nimmt sich - natürlich nicht ohne "ironisches Augenzwinkern" - des ambitionierten Projekts an, im Roman einen geschlossenen Kosmos zu schaffen, stellt Rezensent Kai Wiegandt verwundert fest. Das Ergebnis findet er jedenfalls höchst faszinierend. Zum Inhalt: Der Kubaner J., der bei einem russischen Ehepaar als Hauslehrer angestellt ist, soll die Familie aus den Fängen der russischen Mafia befreien, die der Hausherr, ein begnadeter Physiker, mit selbst geschaffenen künstlichen Diamanten betrogen hat. Er verfällt auf den Plan, seinen Arbeitgeber als russischen Zaren zu installieren um ihn unangreifbar zu machen. Sein Vorhaben baut J. auf einem literarischen Referenzsystems auf, in dessen Mittelpunkt Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" steht, erklärt der Rezensent bestrickt. Sprachlich verzichte Prieto gern auf die Verben am Ende - weiß eh jeder, was dahin kommt, glaubt der Rezensent. Diesen Mangel mache er aber mit umso erleseneren Metaphern und bedeutungsvollen Vergleiche wieder wett. Auch hier sieht Wiegandt im Bemühen um Unverwechselbarkeit und Originalität die Hinwendung zum "Ursprung des Romans aus dem Epos" in Szene gesetzt. Dass die Geschlossenheit dieses Königreichs, das J. tatsächlich erfolgreich gründet, nur mit einem Kniff zu haben ist - indem J. den physischen Tod des Königs unterbindet - wundert den Rezensenten gar nicht, habe doch schon Georg Lukac gezeigt, dass die "Repräsentation von Totalität" im Roman anders als im Epos nurmehr "als Taschenspielertrick möglich" ist.

© Perlentaucher Medien GmbH
…mehr