Rezension / Literaturbericht aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Klassiker der Bildungssoziologie (Dr. Tobias Röhl), Sprache: Deutsch, Abstract: Das rege Interesse an jugendlichen Peergroups und Jugendkulturen, das aktuell in der sozial- und erziehungswissenschaftlichen Forschung herrscht, gibt Anlass, auch ältere Studien zu diesem Thema zu betrachten, einerseits um Jugendkulturen historisch zu vergleichen und zu verstehen, inwiefern sich ihre Rolle in einem größeren gesellschaftlichen Kontext verändert hat, andererseits um nachzuvollziehen, wie sich die Forschung methodisch entwickelt hat, ob und wenn ja welche anderen Aspekte von Jugendkulturen, z.B. im Hinblick auf die weitere Entwicklung ihrer Mitglieder, nun fokussiert werden. Vielleicht hilft hier gerade das Studium vergangener Forschung auch, den Blick für das Verhältnis von Forschungsinteresse und -ergebnis zu schärfen, insofern bei älteren Studien eher mit anderen Paradigmata zu rechnen ist, als bei neueren. Für diesen Zweck ist Paul Willis "Spaß am Widerstand" sehr gut geeignet (Titel der Originalausgabe: "Learning to labour. How working class kids get working class jobs."). Dabei handelt es sich um den Bericht über ein Projekt, in dem Willis von 1972 bis 1975 den "Übertritt von Jungen aus der Arbeiterklasse ohne höhere Schulbildung ins Arbeitsleben" (S. 9) untersuchte, und dessen Analyse. In einer der ersten rein qualitativen Studien in diesem Forschungsbereich hat er die Schüler einer Schulklasse in einer mittelenglischen Großstadt in ihren letzten Schuljahren und in der Zeit danach begleitet. In seinem Buch geht er der Frage nach, welche Rolle die spezifische Jugendkultur einer Gruppe von Arbeiterkindern in dieser Klasse, die sich in klarer Opposition zu den Werten der Schule befand, bei diesem Übergang gespielt hat.
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