Trotz seiner immensen Fülle und Verbreitung ist das Repertoire an Opernbearbeitungen, -derivaten und anderen opernbezogenen Verlagsprodukten als besonderes Rezeptionsphänomen und Ausdruck und Spiegel der zeitgenössischen Geschmacksbildung von der Forschung bisher wenig berücksichtigt worden. Mit einer bewusst geographischen und zeitlichen Eingrenzung auf Berlin im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts widmet sich dieses Werk der Wahrnehmung und Wirkung von Oper durch Opernbearbeitungen aus Berliner Musikverlagen. Inwieweit korreliert die Verlagsproduktion mit dem zeitgenössischen Spielplan der Theater? Welche Stücke konnten sich aus dem musikdramatischen Kontext loslösen und jenseits der Bühne verselbstständigen? Nach welchen ökonomisch-unternehmerischen Kriterien wurden Opern für Bearbeitungen ausgewählt? Inwieweit spiegelt sich der Verwendungszweck in der materiellen Ausstattung und musikalischen Faktur der Noten wider? Hatten kulturpolitische Entscheidungen, wie etwa die Ernennung Gaspare Spontinis zum General-Musikdirektor der königlichen Bühnen, Einfluss auf die Verlagsprodukte? Mit der Beantwortung dieser und weiterer Fragen gelingt durch die beispielhafte Betrachtung diverser Formen von Opernbearbeitungen ein Einblick in die Motoren der zeitgenössischen Opernrezeption Berlins zwischen 1815 und 1828.
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