Bei der Lektüre einschlägiger Literatur zum Thema Sport und Medien fällt auf, dass es eine Vielzahl von Fussballereignissen mit gesamtgesellschaftlicher Bedeutung gibt. Diese stossen nach wie vor bei einem Grossteil der Bevölkerung auf ein reges Interesse und bedienen keineswegs nur Partikularinteressen. Obwohl die Empirie über Fussball klar aufzeigt, dass Fussball im Fernsehen Rekordzahlen generiert, fehlt oft das Wissen über das wie und das warum. Rezeptionsmodi wie die Nutzungshäufigkeit, die Art des Nutzers (Nutzertyp), der Ort und das soziale Umfeld oder aber konkrete Zuwendungsmotive, die vor allem für die Markt- und Publikumsforschung interessant sein dürften, sind wenig bis gar nicht erforscht worden. Die vorliegende Arbeit nimmt sich dieser Forschungslücke an und untersucht nicht nur die Nutzungshäufigkeit, den Nutzungsort und das soziale Umfeld bei der Rezeption, sondern auch die Zuwendungsmotive der Rezeption von Live-Fussball im Fernsehen. Dabei werden die Live-Fussballspiele im Fernsehen als real stattfindende, soziale Ereignisse auf unterschiedlichen Hierarchiestufen (Spielklassen) herangezogen, um etwaige Unterschiede in der Nutzung herauszuarbeiten.