Guter Wein und guter Sekt werden im Weinberg, nicht im Keller gemacht. Doch die Weinkeller der Region sind zentrale Stätten der Rheingauer Weinkultur. In seinem ersten "Kellerbuch" porträtiert FAZ-Autor und Weinblogger Oliver Bock (www.rheingauer-weinschmecker.de) weinbaulich interessante, historisch bedeutsame und architektonisch bemerkenswerte Weinkeller. Bock beleuchtet in prägnanter Kürze die Entstehungsgeschichte der Weingewölbe, schaut sich in den Schatzkammern der jeweiligen Keller nach besonderen Gewächsen um, skizziert die Nutzung über die Jahrhunderte hinweg, gibt Anekdoten wider und beschreibt die aktuelle Bedeutung für das jeweilige Weingut und ihre Ausbaumethoden im Keller. Informationen und Daten sowie Tipps, wann die Keller besichtigt werden können und worauf zu achten ist, sowie eine kleine Kulturgeschichte des Weinkellers, runden den repräsentativ ausgestatteten Band ab, den Fotograf Hermann Heibel optisch in Szene setzt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.07.2020Wo der Weingeist spukt
Düstere Gänge, riesige Holzfässer, staubige Flaschen, Schimmel an den Wänden. In den Gewölben unter den Weingütern im Rheingau "spukt der Geist des Weines", schreibt Oliver Bock in seinem Buch "Rheingauer Unterwelten" (Societäts-Verlag Frankfurt, 20 Euro). Zusammen mit dem Fotografen Hermann Heibel präsentiert er in dem Bild- und Textband die schönsten Weingewölbe der Region zwischen Lorch und Hochheim und deren Schätze. Bock, seit 1996 Korrespondent der F.A.Z. im Rheingau, und Heibel führen ihre Leser in Gewölbe, deren Türen und Gitter sich für Besucher nur gelegentlich oder gar nicht öffnen. In den historisch bedeutsamen und architektonisch bemerkenswerten Weinkeller unterhalb von Schloss Johannisberg beispielsweise, in dem als ältester "Schatzkammerwein" ein Riesling aus dem Jahr 1748 aufbewahrt wird. Die bildgewaltige Tour geht aber auch durch den Keller der Hessischen Staatsweingüter am Steinberg, einer Produktionsstätte auf dem neuesten Stand der Technik, die sich über drei Etagen bis in 14 Meter Tiefe erstreckt. Eine wahre "Kathedrale für den Riesling", in der 1,5 Millionen Weinflaschen gelagert werden und fast zwei Millionen Liter Rebsaft in Edelstahltanks und Holzfässern reifen können. ler.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Düstere Gänge, riesige Holzfässer, staubige Flaschen, Schimmel an den Wänden. In den Gewölben unter den Weingütern im Rheingau "spukt der Geist des Weines", schreibt Oliver Bock in seinem Buch "Rheingauer Unterwelten" (Societäts-Verlag Frankfurt, 20 Euro). Zusammen mit dem Fotografen Hermann Heibel präsentiert er in dem Bild- und Textband die schönsten Weingewölbe der Region zwischen Lorch und Hochheim und deren Schätze. Bock, seit 1996 Korrespondent der F.A.Z. im Rheingau, und Heibel führen ihre Leser in Gewölbe, deren Türen und Gitter sich für Besucher nur gelegentlich oder gar nicht öffnen. In den historisch bedeutsamen und architektonisch bemerkenswerten Weinkeller unterhalb von Schloss Johannisberg beispielsweise, in dem als ältester "Schatzkammerwein" ein Riesling aus dem Jahr 1748 aufbewahrt wird. Die bildgewaltige Tour geht aber auch durch den Keller der Hessischen Staatsweingüter am Steinberg, einer Produktionsstätte auf dem neuesten Stand der Technik, die sich über drei Etagen bis in 14 Meter Tiefe erstreckt. Eine wahre "Kathedrale für den Riesling", in der 1,5 Millionen Weinflaschen gelagert werden und fast zwei Millionen Liter Rebsaft in Edelstahltanks und Holzfässern reifen können. ler.
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