Wilhelm Holzamer (1870-1907) schildert die kulturgeschichtliche Entwicklung Rheinhessens im späten 19. Jahrhundert am Modell seines Heimatdorfes Nieder-Olm. Er beschreibt, wie dort im Zuge der Industrialisierung gewachsene Strukturen aufbrechen und sich die Region dem technischen und sozialen Fortschritt öffnet. In den Mittelpunkt seiner Erzählungen stellt er Menschen, denen der gesellschaftliche Wandel zum Schicksal wird. In den Landschaftsbildern Holzamers erscheint die Umgebung von Nieder-Olm wie in einem Landschaftsgemälde, das sich vor den Augen seiner Betrachter in immer neuen Ansichten zeigt. Zahlreiche Schauplätze aus Holzamers rheinhessischen Erzählungen und Romanen erschließen sich auch heute dem Spaziergänger in Nieder-Olm und Umgebung. "Rheinhessen erlesen" enthält eine repräsentative Auswahl ortsbezogener Holzamertexten. Eine Verbindung zu den literarischen Schauplätzen schaffen die eingeschobenen Texterläuterungen und Fotoaufnahmen. Dieser Band ist ein Begleitbuch zu dem von den Autoren konzipierten Wilhelm Holzamer-Literaturweg.