Die glücklichsten Jahre seines Lebens verbrachte der spätere Friedrich der Große auf Schloss Rheinsberg. In neuem Glanz erstrahlt nun die jahrzehntelang als Sanatorium genutzte Schlossanlage im friderizianischen Rokoko, die namhafte Architekten wie Wenzeslaus von Knobelsdorff oder Carl Gotthard Langhans mitgestalteten. Mit Lustgarten, Kurt-Tucholsky-Literaturmuseum, Musikakademie und Kammeroper ist ein faszinierender Ort der Inspiration wiedererblüht.
Rheinsberg, der zauberhafte Ort am Grienericksee, war von 1736 bis 1740 das Refugium des künstlerisch ambitionierten Kronprinzen Friedrich, später Friedrich der Große. Unter dessen jüngerem Bruder Heinrich entwickelte sich das Schloss von 1752 bis 1802 zu einem innovativen Zentrum der Fest-, Theater- und Musikkultur. Theodor Fontane, Adolph Menzel und der junge Kurt Tucholsky kamen und machten den Mythos Rheinsberg unsterblich - bis in unsere Zeit. Durch prächtige Säle und Paraderäume, neu erstrahlende Architektur und den romantischen Lustgarten und Park führt das Buch in opulenten Neuaufnahmen und erzählt die Geschichte eines einzigartigen Ortes. Detlef Fuchs begleitet im Rahmen seiner Tätigkeiten in der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten seit 25 Jahren die Sanierung von Schloss Rheinsberg.
Rheinsberg, der zauberhafte Ort am Grienericksee, war von 1736 bis 1740 das Refugium des künstlerisch ambitionierten Kronprinzen Friedrich, später Friedrich der Große. Unter dessen jüngerem Bruder Heinrich entwickelte sich das Schloss von 1752 bis 1802 zu einem innovativen Zentrum der Fest-, Theater- und Musikkultur. Theodor Fontane, Adolph Menzel und der junge Kurt Tucholsky kamen und machten den Mythos Rheinsberg unsterblich - bis in unsere Zeit. Durch prächtige Säle und Paraderäume, neu erstrahlende Architektur und den romantischen Lustgarten und Park führt das Buch in opulenten Neuaufnahmen und erzählt die Geschichte eines einzigartigen Ortes. Detlef Fuchs begleitet im Rahmen seiner Tätigkeiten in der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten seit 25 Jahren die Sanierung von Schloss Rheinsberg.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.10.2016Bilderbuchschloss für Verliebte
Es ist ein vorsichtiger Umgang mit diesem Wort geboten, aber für jeden, der Schloss Rheinsberg in den letzten Tagen der Deutschen Demokratischen Republik gesehen hat, mag es als ein Wunder erscheinen, wie glanzvoll es wiedererstanden ist. Damals war Rheinsberg ein trauriger, heruntergekommener Ort, der als Sanatorium für traurige Menschen diente. Kaum jemand hätte es für möglich gehalten, dass er jemals seinen Nimbus als Musenhof und Inbegriff romantischer Gefühle würde zurückgewinnen können. Nun ist nach kostspieliger und aufwendiger Restaurierung des herrlichen Gartens und der fünfundfünfzig Prunkräume alles wieder lebendig: Nicht nur, dass eine kleine friedliche Epoche preußischer Geschichte präsent wird, sondern man kann sich hineinträumen in die glücklichen Tage, die Kronprinz Friedrich - später "der Große" - hier verbrachte, oder in die Zeit, in der Prinz Heinrich von Preußen hier ein Lustspiel der schönen Künste aufführen ließ und das Schloss zu einer Bühne für galante Abenteuer wurde. Vielleicht spürt man sogar, was Theodor Fontane zu einer empfindsamen Beschreibung Rheinsbergs bewog und warum Kurt Tucholsky ausgerechnet hier die Kulisse für die Erfüllung unbeschwerter Liebe fand. Wem es nicht vergönnt ist, an Ort und Stelle in diesen Zauber einzutauchen und zu erleben, wie sich hier - so der Engländer Thomas Carlyle - "Himmel und Erde und Wasser in ornamentaler Pracht" mit einem architektonischen Meisterstück verbinden, dem bieten der Text von Detlev Fuchs und die Fotos von Leo Seidel eine vortreffliche Imaginationshilfe. Sie schufen ein schön komponiertes Buch, in dem nicht nur intensiv beschrieben ist, was einst unter der Auflage "strengster Sparsamkeit" am Grienericksee entstanden ist, sondern es gelingt auch, die Atmosphäre Rheinsbergs "bildhaft" werden zu lassen - Einladung zu einer Reise in die Vergangenheit, auf der man es halten kann wie die Witwe Friedrich Wilhelms I.: "Die Königinmutter drückte ihre große Freude darüber aus, in Rheinsberg zu sein, und besah sich, während die Tafel gedeckt wurde, die Haupträume des Schlosses, wobei sie das Arrangement derselben, die Schönheit des Mobiliars und die Eleganz des Deckenschmucks nicht genug zu loben wusste."
tg
"Rheinsberg - Musenhof in neuem Glanz" von Detlev Fuchs (Text) und Leo Seidel (Fotos). Hirmer Verlag, München 2016. 120 Seiten, 125 Abbildungen. Gebunden, 24,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es ist ein vorsichtiger Umgang mit diesem Wort geboten, aber für jeden, der Schloss Rheinsberg in den letzten Tagen der Deutschen Demokratischen Republik gesehen hat, mag es als ein Wunder erscheinen, wie glanzvoll es wiedererstanden ist. Damals war Rheinsberg ein trauriger, heruntergekommener Ort, der als Sanatorium für traurige Menschen diente. Kaum jemand hätte es für möglich gehalten, dass er jemals seinen Nimbus als Musenhof und Inbegriff romantischer Gefühle würde zurückgewinnen können. Nun ist nach kostspieliger und aufwendiger Restaurierung des herrlichen Gartens und der fünfundfünfzig Prunkräume alles wieder lebendig: Nicht nur, dass eine kleine friedliche Epoche preußischer Geschichte präsent wird, sondern man kann sich hineinträumen in die glücklichen Tage, die Kronprinz Friedrich - später "der Große" - hier verbrachte, oder in die Zeit, in der Prinz Heinrich von Preußen hier ein Lustspiel der schönen Künste aufführen ließ und das Schloss zu einer Bühne für galante Abenteuer wurde. Vielleicht spürt man sogar, was Theodor Fontane zu einer empfindsamen Beschreibung Rheinsbergs bewog und warum Kurt Tucholsky ausgerechnet hier die Kulisse für die Erfüllung unbeschwerter Liebe fand. Wem es nicht vergönnt ist, an Ort und Stelle in diesen Zauber einzutauchen und zu erleben, wie sich hier - so der Engländer Thomas Carlyle - "Himmel und Erde und Wasser in ornamentaler Pracht" mit einem architektonischen Meisterstück verbinden, dem bieten der Text von Detlev Fuchs und die Fotos von Leo Seidel eine vortreffliche Imaginationshilfe. Sie schufen ein schön komponiertes Buch, in dem nicht nur intensiv beschrieben ist, was einst unter der Auflage "strengster Sparsamkeit" am Grienericksee entstanden ist, sondern es gelingt auch, die Atmosphäre Rheinsbergs "bildhaft" werden zu lassen - Einladung zu einer Reise in die Vergangenheit, auf der man es halten kann wie die Witwe Friedrich Wilhelms I.: "Die Königinmutter drückte ihre große Freude darüber aus, in Rheinsberg zu sein, und besah sich, während die Tafel gedeckt wurde, die Haupträume des Schlosses, wobei sie das Arrangement derselben, die Schönheit des Mobiliars und die Eleganz des Deckenschmucks nicht genug zu loben wusste."
tg
"Rheinsberg - Musenhof in neuem Glanz" von Detlev Fuchs (Text) und Leo Seidel (Fotos). Hirmer Verlag, München 2016. 120 Seiten, 125 Abbildungen. Gebunden, 24,90 Euro.
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"Ein zauberhafter Ort wird wiedererweckt."
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