Im Rahmen dieses Buches wird die Gliederung der Rede als ein Aspekt der Rhetorik aus theoretischer und empirischer Perspektive in Bezug auf das Konsekutivdolmetschen erforscht. Im theoretischen Teil wird zunächst der Forschungsgegenstand beschrieben, wobei ein Überblick über die grundlegenden Begriffe der Dolmetschwissenschaft sowie eine Einführung in die Rhetorik gegeben wird. Den empirischen Ausgangspunkt dieses Buches bildet ein Experiment zum Vergleich von Dolmetschleistungen, wobei sich die Redeteile der Ausgangsrede in ihrer Gliederung unterscheiden. Dabei wird der Einfluss der guten bzw. schlechten Gliederung einer Ausgangsrede auf die Qualität der Dolmetschleistungen beim Konsekutivolmetschen untersucht. Es wird gezeigt, dass die Verdolmetschungen von strukturierten bzw. unstrukturierten Reden relevante Unterschiede aufweisen, was den Inhalt und die Form betrifft. In der Analyse werden verschiedene Kriterien bezüglich Vollständigkeit, Flüssigkeit und Fehler des sprachlichen Ausdrucks in Betracht gezogen. In der Studie nehmen auch zwei weitere Methoden einen besonderen Stellenwert ein: Einerseits wird ein Fragebogen zur Erhebung der Wahrnehmung des AT seitens der Probandinnen eingesetzt. Andererseits werden die Notizen der Versuchspersonen herangezogen, um zu beweisen, dass sich die Struktur der Ausgangsrede auch in den Notizen der Dolmetscherinnen widerspiegelt.