Im frühen 20. Jahrhundert etablierte sich die Konjunkturforschung als wirtschaftswissenschaftliche Forschungsrichtung, die wesentliche Impulse in der eigenen Disziplin Setzte und zugleich große gesellschaftliche Beachtung fand. Bei der Herausbildung und Profilierung der neuen Wissensbestände und spezifischen Expertise spielte die Idee des Rhythmischen eine zentrale Rolle. In einer kulturwissenschaftlichen Annäherung an zeitgenössische Quellen - darunter Fachpublikationen und Archivalien unterschiedlicher Provenienz - untersucht die Studie, wie die Denk- und Praxisfigur Rhythmus an der Erkenntnisproduktion der Konjunkturforschung mitwirkt, wie sie wissenschaftliche Vorgehensweisen plausibilisiert und Relevanz zu erzeugen hilft, Anschlussmöglichkeiten an verschiedene akademische wie alltagsweltliche Bereiche ermöglicht und nicht zuletzt maßgeblich zur Geschlossenheit, aber auch Ausdifferenzierung des Wissenschaftsfeldes beiträgt.