Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: 1,3, Universität Leipzig (Musikwissenschaft), Veranstaltung: Inszenierungsanalysen im Musiktheater, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung
1909 schuf Richard Strauss mit der einaktigen Symphonieoper Elektra das wahrscheinlich wichtigste musiktheatralische Werk seines kompositorischen Werdegangs. Nicht selten hört man die These, vorhergehende und folgende Opernwerke des deutschen Musikers hätten in ihrer Ausdrucksstärke
nicht mehr an die opulente und emotionsgeladene Musikalität der Elektra anknüpfen können, weshalb sie einen Höheund Wendepunkt in Strauss Schöpfung darstelle.
Inspiriert zu seiner Komposition wurde Strauss von der psychoanalytischen Verarbeitung des sophokleischen Stoffes durch Hugo von Hofmannsthal in dessen gleichnamigen Theaterstück von 1905. Dieser steuerte auch, auf Bitten Strauss , das Libretto zu der Oper Elektra bei. Die neuartige Interpretation hat weniger die Schilderung der dramatischen Handlung als vielmehr das Aufzeigen der verschiedenen Charaktere und ihrer Zwiespältigkeit im Umgang mit dem Geschehenen und sich selbst zum Gegenstand. Nennenswert ist diese Rezeptionsgeschichte, da sich Harry Kupfer, deutscher
Theaterwissenschaftler und bekannter Opernregisseur, in seiner Inszenierung für die Wiener Festspielwochen von 1989 davon inspirieren und leiten ließ.
Die folgende Arbeit möchte sich mit einer Analyse dieser Inszenierung auseinandersetzen und eines von vielen, möglichen Ästhetikkonzepten der Praxis im Umgang mit Musiktheater untersuchen.
Der eigentlichen Analyse vorangestellt wird ein kurzer Abriss der Rezeptionsgeschichte der Oper Elektra , um anschließend, darauf aufbauend, detailliert auf die Inszenierung Harry Kupfers eingehen zu können. Nach der Vorstellung von Kupfers allgemeinem Inszenierungskonzept, das auch seiner Arbeit mit der Oper Elektra zu Grunde liegt, soll die Aufführung von 1989 betrachtet werden, wobei der Schwerpunkt auf die Figurenpsychologie gelegt wurde. Als kontextuelle Elemente werden dabei auch Raum und Handlungsweise in die Darstellung mit einbezogen.
Schlussendlich werden in zeitgenössischen Musik(fach)zeitschriften erschienene Rezensionen vorgestellt, an denen die verschiedenen Wirkungsweisen der Inszenierung sowie das Ästhetikempfindungen des Einzelnen (Kritikers) gezeigt werden sollen.
2 Entstehungshintergrund der Oper Elektra
1905 brachte Hugo von Hofmannsthal seine Tragödie Elektra , eine Bearbeitung des antiken Dramas von Sophokles, im Berliner Kleinen Theater in einer Inszenierung Max Reinhardts auf die Bühne...
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1909 schuf Richard Strauss mit der einaktigen Symphonieoper Elektra das wahrscheinlich wichtigste musiktheatralische Werk seines kompositorischen Werdegangs. Nicht selten hört man die These, vorhergehende und folgende Opernwerke des deutschen Musikers hätten in ihrer Ausdrucksstärke
nicht mehr an die opulente und emotionsgeladene Musikalität der Elektra anknüpfen können, weshalb sie einen Höheund Wendepunkt in Strauss Schöpfung darstelle.
Inspiriert zu seiner Komposition wurde Strauss von der psychoanalytischen Verarbeitung des sophokleischen Stoffes durch Hugo von Hofmannsthal in dessen gleichnamigen Theaterstück von 1905. Dieser steuerte auch, auf Bitten Strauss , das Libretto zu der Oper Elektra bei. Die neuartige Interpretation hat weniger die Schilderung der dramatischen Handlung als vielmehr das Aufzeigen der verschiedenen Charaktere und ihrer Zwiespältigkeit im Umgang mit dem Geschehenen und sich selbst zum Gegenstand. Nennenswert ist diese Rezeptionsgeschichte, da sich Harry Kupfer, deutscher
Theaterwissenschaftler und bekannter Opernregisseur, in seiner Inszenierung für die Wiener Festspielwochen von 1989 davon inspirieren und leiten ließ.
Die folgende Arbeit möchte sich mit einer Analyse dieser Inszenierung auseinandersetzen und eines von vielen, möglichen Ästhetikkonzepten der Praxis im Umgang mit Musiktheater untersuchen.
Der eigentlichen Analyse vorangestellt wird ein kurzer Abriss der Rezeptionsgeschichte der Oper Elektra , um anschließend, darauf aufbauend, detailliert auf die Inszenierung Harry Kupfers eingehen zu können. Nach der Vorstellung von Kupfers allgemeinem Inszenierungskonzept, das auch seiner Arbeit mit der Oper Elektra zu Grunde liegt, soll die Aufführung von 1989 betrachtet werden, wobei der Schwerpunkt auf die Figurenpsychologie gelegt wurde. Als kontextuelle Elemente werden dabei auch Raum und Handlungsweise in die Darstellung mit einbezogen.
Schlussendlich werden in zeitgenössischen Musik(fach)zeitschriften erschienene Rezensionen vorgestellt, an denen die verschiedenen Wirkungsweisen der Inszenierung sowie das Ästhetikempfindungen des Einzelnen (Kritikers) gezeigt werden sollen.
2 Entstehungshintergrund der Oper Elektra
1905 brachte Hugo von Hofmannsthal seine Tragödie Elektra , eine Bearbeitung des antiken Dramas von Sophokles, im Berliner Kleinen Theater in einer Inszenierung Max Reinhardts auf die Bühne...
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