Kaum ein deutscher Komponist ist heute noch so umstritten wie Richard Strauss. Im Zentrum dieses Bandes stehen biographische Stationen sowie eine Charakterisierung des Komponisten. Strauss' Verhältnis zu den Juden und seine Tätigkeit als Präsident der Reichsmusikkammer werden dabei nicht isoliert betrachtet, sondern im Kontext einer Biographie analysiert, deren Anfänge noch in die Kaiserzeit fallen.Das musikalische Schaffen Strauss' ist zu umfangreich, als daß es en détail behandelt werden könnte. Stattdessen wird eine kulturhistorische Einordnung vor allem der frühen Opern und der Tondichtungen in die musikgeschichtliche Moderne vorgenommen, für die Strauss eine der prägenden Persönlichkeiten war. Auch ästhetische Fragen werden sowohl aus historischer, als auch aus heutiger Sicht behandelt.Durch den Verzicht auf die üblichen (Vor-) Urteile pro und contra Strauss sowie durch die reiche Präsentation von Quellenmaterial gelingt es, Strauss als historische Figur zu erschließen und begreifbar zu machen.