Seit die Autorin denken kann, steht sie mit Richard Wagners Opern in Verbindung. Ihre Eltern, beide Wagnerianer, nahmen sie im Alter von dreieinhalb Jahren zum ersten Mal mit in die Wiener Staatsoper, wo Meistersinger von Nürnberg gespielt wurde. Natürlich begriff sie Wagners Werke im Kindesalter nie so wie als Erwachsene, aber sie war fasziniert von seiner mächtigen und aussagekräftigen Musik. Der Text spielte für sie zunächst keine so große Rolle: einfach nur die Musik "inhalieren". Im Alter von sechzehn Jahren, als sie dann selbständig Opern besuchte, hat sich bei ihr erstmals ein neues Gefühl entwickelt. Wen wundert es, war ihre erste Oper nach einer etwas längeren Zwischenpause Tristan und Isolde. Sie begann erstmals, aber noch nicht so vordergründig, zu hinterfragen, was denn dieser Zauber der Musik eigentlich aussagt. Es ist eine Liebesoper, so viel war klar. Doch wie ist es möglich, diese in solch unvergleichbarem Tonrausch wiederzugeben. Das konnte für sie nicht rein strukturanalytisch sein...