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Schon mal vor Glück geheult - beim Anblick von Barolonockerl? Und nach zart aufgeschnittenem Parmaschinken, Tafelspitz mit Tonnatosauce und Steinpilzrisotto mit Heidelbeeren das Wort ´Genussstörung´ ersatzlos und auf ewig aus dem Vokabular gestrichen? Dann können Sie "richtig fressen"! Aber was essen, wenn´s mit dem Partner nicht so läuft, sich die Kreativität am Schreibtisch staut und auch sonst das Leben nicht viel zu bieten hat: einfach ein paar Scheiben extra fette Wurst ohne Brot und ohne Worte. Oder Mohnkuchen mit Vanilleeis und Schlagsahne. Essen ist eine Widerstandsform gegen jede Art…mehr

Produktbeschreibung
Schon mal vor Glück geheult - beim Anblick von Barolonockerl? Und nach zart aufgeschnittenem Parmaschinken, Tafelspitz mit Tonnatosauce und Steinpilzrisotto mit Heidelbeeren das Wort ´Genussstörung´ ersatzlos und auf ewig aus dem Vokabular gestrichen? Dann können Sie "richtig fressen"! Aber was essen, wenn´s mit dem Partner nicht so läuft, sich die Kreativität am Schreibtisch staut und auch sonst das Leben nicht viel zu bieten hat: einfach ein paar Scheiben extra fette Wurst ohne Brot und ohne Worte. Oder Mohnkuchen mit Vanilleeis und Schlagsahne.
Essen ist eine Widerstandsform gegen jede Art von Unterdrückungsversuchen. Egal ob in Liebesbeziehungen, politisch motiviert oder einfach gegen den Schlankheitswahn. Jürgen Tarrach hat zusammen mit seinem Ko-Autor und Freund Klaus Ortner seinen Widerstand dokumentiert - mit Rezepten für zwei Personen (im normalen Leben ausreichend für vier) und in Geschichten über ein verlorenes Paradies.
Autorenporträt
Jürgen Tarrach, geboren 1960 in Geilenkirchen, wurde in der Rolle des skurrilen Kommissars Docker in dem Kinofilm »Die Musterknaben« einem großen Publikum bekannt. Er erhielt für seine Hauptrolle im »Tatort Norbert« den Deutschen Fernsehpreis und wurde für die Darstellung des Walter Sedlmayr in »Wambo« mit dem Adolf-Grimme-Preis und der Goldenen Nymphe von Monte-Carlo ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.10.2003

Anleitung zum Sattsein

Für Jürgen Tarrach bedeutet Essen nichts weniger als einen Akt des Widerstands, ein Aufbegehren gegen jede Art von Unterdrückung. Sei es in der Liebe, politisch motiviert oder einfach nur zur Rehabilitierung des zu Unrecht auf den Seniorenteller verbannten Wiener Schnitzels. In seinem Kochbuch "Richtig Fressen" hat der so beliebte wie beleibte Schauspieler gemeinsam mit seinem Koautor Klaus Ortner auf zweihundertvierundzwanzig vergnüglichen Seiten diesen Protest dokumentiert. Jürgen Tarrachs kalorienreiche Anleitung zum Sattwerden, eine Mischung aus frivolen Rezepten und Geschichten, reicht von der klassischen Ente und dem komplizierteren Tafelspitz über den skurrilen "Frühkrautpalatschinken" (der den Kohl umhüllt "wie ein Kaschmirschal unseren ausgetrockneten, von Kräutertees mißhandelten Hals") bis zu praktischen Hinweisen aus dem Leben eines enthemmten Schlemmers. Diesem leistet etwa die Eierspeise ("eine Wissenschaft, eine Philosophie!") hervorragende Dienste. Eignet sie sich doch ganz hervorragend, wenn man gerade von einem "anstrengenden Restaurantbesuch heimkehrt" - und womöglich noch Appetit hat. Tarrach erklärt aber auch, wie sich die Nahrungsaufnahme während eines Telefongesprächs verheimlichen läßt (mittels sogenannter "Weichspeisen" wie Leberstreichwurst auf ungetoastetem Weißbrot, Pudding oder Tiramisu), was sich während des Autofahrens verkehrssicher verspeisen läßt (Lachsnuggets von McDonalds) oder was eine halbe Stunde vor Mitternacht nach einem schlechten Fernsehfilm die Stimmung wieder hebt (Vanillejoghurt mit einem mit Nutella bestrichenen Teelöffel). Wer freilich seinen Rezepten ("für den plötzlichen Heißhunger") und Ratschlägen ("die zweite Portion ist der wahre Genuß") blindlings vertraut, dem widerfährt zwangsläufig die allmähliche Verfettung - samt Konsequenzen, die auf den ersten Blick unschön wirken. Doch auch hier hat der Genußmensch Tarrach vorgesorgt. En Detail beispielsweise gibt er Anweisungen zum Essen während des Ehekrachs. Es beginnt mit dem leisen Schälen eines Apfels, führt über die "Provokation" mehrerer Scheiben Wurst ohne Brot hin zum Bismarckhering aus dem Glas, dessen schlürfende Einnahme den Streit eskalieren läßt. Doch erst, wenn sämtliche Lieblingsweine zertrümmert sowie die herrlichen Schinken dem Hund zum Fraß vorgeworfen sind, ist der erlösende Moment gekommen. Wieder allein auf weiter Flur kann sich der Gourmet ungestört seiner Zwiebelmett in Taichillisauce zuwenden. Das große Fressen stimmt noch die ärgsten Streithähne mild. Auch das sei eine Art, meint Tarrach, den Weltfrieden zu sichern.

S.K.

"Richtig fressen - Rezepte zum Sattwerden", Jürgen Tarrach, Klaus Ortner. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003. 224 Seiten, zahlreiche Fotos. Broschiert, 9,90 Euro. ISBN 3-462-03254-2.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Mit ausgesprochen wohlwollendem Interesse bespricht Rezensent "S.K." Tarrachs "kalorienreiche Anleitungen zum Sattwerden", seinen Informationen zufolge "eine Mischung aus frivolen Rezepten", Geschichte sowie "praktischen Hinweisen aus dem Leben eines enthemmten Schlemmers". Gelegentlich fordert Tarrach auch den Widerspruchsgeist des Rezensenten heraus, der nicht alle Rezepte und Ratschläge wirklich geschmackvoll zu finden scheint. Auch spricht er die deutliche Warnung aus, dass, wer den Rezepten und Ratschlägen blindlings vertraue, zwangsläufig die allmähliche Verfettung wiederfahre.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Endlich sagt´s mal einer: Haltlos fressen macht Spaß. Dem Schauspieler Jürgen Tarrach gebührt Dank.«
(Stern)
»Lustvolle Rezepte zum Sattwerden in köstliche Geschichten, Gedicht und Monologe verpackt.«
(InStyle)