"Wer den Tod nicht scheut, fährt Lloyd" hieß es in den 1950er Jahre, wenn es darum ging, diejenigen aufzuziehen, die mit ihrem Lloyd LP 300 über die noch nicht sonderlich belebten deutschen Straße rollten. Der Lloyd war damals einer der meistgekauften Kleinwagen, spartanisch ausgestattet und mit einer Karosserie versehen, die aus mit Kunstleder beklebtem Sperrholz bestand. Doch wer ihn fuhr, hatte ein 'Dach über dem Kopf und konnte sich stolz Autobesitzer nennen. In der Regel blieb es nicht bei dem bescheidenen Einsteigermodell, es folgte die Anschaffung eines größeren Autos, mit dem der deutsche Wirtschaftswunderbürger dann richtig in Fahrt kam. Wie die Deutschen nach dem völligen Zusammenbruch 1945 mit den Jahren zu einem Volk von Automobilisten wurden, warum der Lloyd - und insbesondere der VW Käfer - zu Symbolen dieser Zeit avancierten, das dokumentiert dieser Ausstellungskatalog anhand zahlreicher Themen und interessanter Exponate. Die Anfänge in der Kraftfahrzeugproduktion unter der Riege der alliierten Besatzung werden ebenso thematisiert wie die frühen Automobilausstellungen und die Anstrengungen, die einige Tüftler unternahmen, um "fahrbare Untersätze" auf den Markt zu bringen. Vom "Tempo" Dreirad wird die Rede sein, von der Architektur der Tankstellen und der frühen Reisen nach Italien.