Ist es möglich, philosophische und politische Praxis wirkungsvoll zu verbinden? Diese Frage stellt François Dosse anhand der freundschaftlichen und intellektuellen Beziehung zwischen dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem 2005 verstorbenen Philosophen Paul Ricoeur. Macron, der Ende der 90er Jahre Ricoeurs Assistent war, hat sich später zu verschiedenen Anlässen - Erinnerungskultur, Demokratie, Europa, Dialog und Solidarität in der Gesellschaft - auf seine Lektüren von Ricoeurs Werk und dessen Konzept des fähigen Menschen berufen.Dosse, dessen Vermittlung sich jene Freundschaft verdankte, ist hier angetreten, diesen Konnex nicht nur inhaltlich zu belegen, sondern auch emphatisch zu bejahen - nicht zuletzt als Antwort auf die polemische Skepsis, die Macrons Bezugnahme auf den Philosophen in Teilen der intellektuellen Welt Frankreichs hervorgerufen hatte.
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