Der Pizzabäcker Achilles, der mit einer witzigen und besonderen Gabe ausgestattet ist, lernt Lulu kennen, die aber von einem Tag auf den anderen verschwindet, weil sie entführt wurde. Die Spur führt nach Runzlingen, wo der Lehrer Paul lebt und schon bald, ohne es zu bemerken, von seinen Schülern ob
seiner Gutmütigkeit missbraucht wird, da er ihnen den richtigen Weg für eine angebliche Bärenjagd…mehrDer Pizzabäcker Achilles, der mit einer witzigen und besonderen Gabe ausgestattet ist, lernt Lulu kennen, die aber von einem Tag auf den anderen verschwindet, weil sie entführt wurde. Die Spur führt nach Runzlingen, wo der Lehrer Paul lebt und schon bald, ohne es zu bemerken, von seinen Schülern ob seiner Gutmütigkeit missbraucht wird, da er ihnen den richtigen Weg für eine angebliche Bärenjagd zeigen soll. Auch wenn Achilles nicht mehr daran glaubt Lulu zu finden, macht er sich auf die Suche nach ihr. Gemeinsam mit Paul macht er dabei die Bekanntschaft mit der Grenzwacht, die ihre eigenen Ziele verfolgen und dabei auch auf Gewalt zurückgreifen.
,,Riesen sind nur große Menschen“ ist der Debütroman von Rene Frauchinger, der dabei seinen Lesern einiges abverlangt. Man wird gleich zu Beginn in eine besondere Erzählperspektive entführt, die ich bisher noch nie gekannt habe. Am Anfang blickt man noch nicht ganz durch, wenn die Figuren, selbst wenn sie an einem anderen Ort und in einer anderen Zeit sind, plötzlich miteinander kommunizieren. Bis der ,,Erzähler“ auftaucht, der ebenfalls seine Ansichten kund tut. Es war ein humorvoller Einfall des Autors, wie sich alle miteinander unterhalten und merken, dass sie selbst Teil einer Geschichte sind und sich sogar über den Erzähler ärgern, wenn ihnen etwas nicht an der Handlung gefällt oder ihm interessiert zuhören, wenn er von den anderen Protagonisten berichtet. Auch war Achilles eine besondere Figur, die einen gewissen Unterhaltungswert geboten hat. Die Geschichte an sich entwickelt sich mit der Zeit zu einer Mischung aus skurrilen Szenen, originellen Handlungen und vielen Fragezeichen, die bei mir am Ende des Romans übergeblieben sind. Es hat eine Zeit gedauert bis klar wurde, dass sich die Geschichte auf und im Körper des liegenden Riesen Hephaistos abspielt. Dabei gibt es dann Andeutungen, wo sich jemand befindet, wenn von der Stirnstadt oder dem Schnauzwald erzählt wird. Die Handlungen im Körper selbst, sei es die Flucht durch die Speiseröhre oder in den Magen, wird so plastisch beschrieben, dass man dabei nicht unbedingt dabei sein möchte, wenn Körpersäfte und ähnliche Flüssigkeiten sich mit den Protagonisten verbinden. Der Autor greift in seiner Geschichte viele Themen auf, die humorvoll verpackt sind, aber doch einen ernsten Hintergrund haben. Es geht um Korruption, Macht oder Ausgrenzung andersartigen. Der Roman ist sicher nicht leicht zu lesen und den Durchblick zu behalten, wo sich gerade jemand befindet ist ebenfalls eine gewisse Herausforderung. Insgesamt ist es ein ungewöhnlicher Roman mit originellen Handlungen und auch die Erzählperspektive ist erfrischend anders. Für mich war es ein wenig zu verwirrend und anstrengend zu lesen, wo man sich einfach darauf einlassen muss auf eine Geschichte mit einem Riesen und vielen kleinen Menschen, die sich im und auf ihm befinden.