Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, inwieweit sich das Gedicht "Der Panther" formal als Objekt konstruiert, das auf den Panther als Ding, also den Gegenstand des Gedichts, zu übertragen ist. Rainer Maria Rilke zählt zu einem der deutschen Autoren, die den Symbolismus, inspiriert von französischen Vorreitern, nach Deutschland brachten. Bei seiner Reise nach Paris im Jahr 1902 lernte er den Künstler Rodin kennen und ließ sich von seiner Kunst begeistern. In diesem Zusammenhang begann er, sogenannte Dinggedichte zu verfassen. Oftmals war eine Tiersymbolik Gegenstand seiner Dichtungen, wie auch in dem Gedicht "Der Panther" aus Rilkes Band "Der neuen Gedichte erster Teil", welches im Folgenden eingehend thematisiert und insbesondere im Hinblick auf das Objekt des Gedichts und sein Bezugsverhältnis zu dem Dinggedicht selbst näher betrachtet wird. Besonders an Rilkes Tiergedichten ist die eingenommene Perspektive, die Empathie gegenüber Tieren ausdrückt. Zur Relevanz des Themas sei zu erwähnen, dass die Betrachtung von Rilkes Gedicht als Objekt im Verhältnis zu seinem thematischen Gegenstand trotz der Popularität des Gedichts "Der Panther" nicht hinreichend vertreten ist. Wichtig zu untersuchen ist, welche formalen Instrumente dazu führen, dass ein Bezug vom Dinggedicht zum thematischen Gegenstand, dem Panther, hergestellt werden kann, falls er nun hergestellt werden kann. Aufgrund der zum Teil unterschiedlichen Meinungen in der Forschung darüber, was genau das ¿Ding¿ in Rilkes Gedicht ausmacht, ist auch dieser Aspekt zu klären. Um die Fragestellung beantworten zu können, geht die Untersuchung voraus, ob das Gedicht formal die Kreisbewegung des Panthers darstellt. Daraufhin soll es um die Objektivierung des Panthers gehen und damit einhergehend um die Elemente, die dem formal entsprechen, um auch hier ein Bezugsverhältnis zu erschließen und die zweite Behauptung zu begründen, dass der Panther das Ding des vorliegenden Gedichts ist. Nachfolgend wird das Motiv des Auges beziehungsweise der Sehvorgang des Tieres näher beleuchtet. Dabei soll es sowohl um die Wahrnehmung des Panthers gehen als auch um das, was der Rezipient optisch beim Lesen des Gedichts wahrnimmt, um an einem letzten Element die Kohärenz zwischen dem Ding des Gedichts und dem Gedicht selbst zu untersuchen. Abschließend wird die Geistigkeit des Objekts vor dem Hintergrund der Wahrnehmung dessen in den Blick genommen.
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