Edit Szegedi versucht mit diesem Buch Fragen zu stellen und Klischees zu hinterfragen und erhebt somit nicht den Anspruch einer erschöpfenden Darstellung des Themas, um dadurch zum Nach- und Weiterdenken anzuregen. Die Entstehung und Entwicklung des siebenbürgischen Antitrinitarismus war mit der Konsolidierung des noch jungen siebenbürgischen Staates eng verflochten. Die antitrinitarische Version der radikalen Reformation war in Siebenbürgen mit dem Adel, dem Hof und der königlichen Freistadt Klausenburg mit ihren beiden Nationen verknüpft, sie war die Religion des Hofes und prägte die Religionspolitik. Mit den politischen Veränderungen der 1570er Jahre verwandelte sich aber der Antitrinitarismus aus dem Subjekt der Religionspolitik in deren Objekt, was ihrer theologischen Radikalisierung keinen Abbruch tat. Das großartige intellektuelle Experiment, das aus dem Wunsch entstanden war, die Spaltung der Reformation und danach der monotheistischen Religionen zu überwinden, verwandelte sich schließlich in die Konfession einer Stadt und des theologisch interessierten Adels.