Auf rund 600 Seiten stellt Simon Reynolds Bands und Musiker vor, die auf ganz unterschiedliche Weise das Rad der Musikkultur neu erfanden: Public Image Limited, The Buzzcocks, Devo, Pere Ubu, The Pop Group, The Slits, Scritti Politti, Gang Of Four, Joy Division, Wire, Talking Heads, The Fall, Robert Wayatt, The Specials, Cabaret Voltaire, Throbbing Gristle, The Human League, ABC, Art Of Noise und Frankie Goes To Hollywood, um nur einige zu nennen. Im Sommer 1976 explodierte Punk - und zwei Jahre später waren nur noch Rauchwolken und ein Häufchen Asche übrig. Johnny Rotten fragte beim letzten Konzert der Sex Pistols spöttisch ins Publikum: "Schon mal das Gefühl gehabt, verarscht worden zu sein?". Damit brachte er die Enttäuschung und Verbitterung vieler Protagonisten und Fans der folgenreichsten Kulturrevolution der Siebzigerjahre auf den Punkt.Hier setzt Simon Reynolds an. In "Rip It Up And Start Again" nimmt er jene Musikgeneration unter die Lupe, für die das Ende von Punk ein Anfang war. Viele von ihnen hatten die Kunsthochschule besucht und kannten sich nicht nur in Musik, sondern auch in Literatur, Philosophie und Theater aus. Anders als die Punks vor ihnen fürchteten sie sich nicht vor tanzbaren Grooves, hatten keine Angst vor Synthesizern und scheuten einzig und allein die Konventionen des Rock. Sie wollten sich keiner Bewegung unterordnen, sondern bildeten ihre jeweils eigene. Während die Politik weltweit nach rechts rückte und das Orwell-Jahr 1984 bedrohlich nahe rückte, verweigerten sich die Vertreter des Postpunk der rockistischen Herz-Schmerz-Lyrik und beschrieben die Trostlosigkeit der ehemals blühenden Industriestädte. Sie wetterten gegen Rassismus oder besangen Jacques Derrida. Indem sie sich nicht nur auf die Musik beschränkten, gelang ihnen der Entwurf einer echten Gegenkultur: Sie organisierten sich selbst und setzten den Do-It-Yourself-Gedanken endlich in die Tat um. Bands und Fanzines schossen wie Pilze aus dem Boden; es entstand ein Netzwerk aus unabhängigen Studios, Labels und Vertrieben.Simon Reynolds behauptet daher: Das Versprechen von Punk wurde erst mit Postpunk eingelöst. Doch auch einem neuen Begriff von Pop wurde der Weg geebnet. Bands, die einst in der Absicht angetreten waren, das kommerzielle System von innen zu verändern, gingen im Mainstream auf, und der Erfolg ließ ihre Träume platzen.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.11.2007Dieses Zeitalter hat viele lose Enden
Unendliche Zerreißprobe: Simon Reynolds erzählt die große Geschichte des Postpunk
Simon Reynolds weiß, wie weit er für die Beschreibung einer kulturellen Gegenbewegung ausholen kann, ohne die Geduld der Leser zu strapazieren. Seine Bezugspunkte sind die schlanken Formate der Popkultur. Deren Mechanismen kennt er in- und auswendig. Nachdem er Punk verschlafen hatte, befand er sich noch oft genug zur rechten Zeit am rechten Ort. Reynolds wurde 1963 in London geboren, zog später nach New York. Er war jahrelang Redakteur des britischen Magazins "Melody Maker". Noch heute schreibt er Artikel über das schnelllebige Tagesgeschäft. Seit den Neunzigern verfasst er außerdem Abhandlungen rund um Thesen, die bei ihm vorher zu kurz kamen. Gemeinsam mit seiner Frau Joy Press legte er 1995 "The Sex Revolts" zum Thema Gender und Rebellion vor. Das Autorenpaar erklärte darin kategorisch, Rock 'n' Roll beziehe seine Energie von jeher aus den Dichotomien Hippie versus Punk und Macho versus Softie.
Konsequent in der Verachtung jeglichen Männlichkeitswahns, erzählt er auch seine Geschichte des Postpunk zwischen 1978 und 1984, "Rip It Up And Start Again", unter dieser Prämisse. Reynolds klopft die Szene auf Vertreter ab, die - nach der Stagnation von Punkrock in Akkordarbeit - neue, tabubrechende Formen für radikale Inhalte gesucht haben.
Das jetzt übersetzte Essay-Puzzle wird als scharfzüngige Analyse in mundgerechter Portionierung verwobener Kontexte diesem Anspruch selbst durchaus gerecht. Man kann das dicke Buch als Pandämonium der innovativen Rollenmodelle lesen, die nach 1978 in den Spannungsfeldern der Kulturindustrie auftauchten - als roter Faden taugt aber auch die Arbeitsweise des Erzählers selbst. Der fügt sich als Figur des Amateurs mit sozialem Gewissen, psychoanalytischer Neugierde, künstlerischem Talent und wissenschaftlichem Durchhaltevermögen nahtlos ins Postpunk-Ensemble ein. Der kritische Ansatz hat Tradition. Lebensnahe Poprezeption kann ihm zufolge niemals nur Dokumentation oder Fiktion, Aufsatz oder Liebeserklärung, Spaß oder Ernst sein; vielmehr ist sie wie die Kunst in Anbetracht ihrer Umstände alles Mögliche auf einmal.
Tony Parsons veröffentlichte unlängst einen Roman mit dem Titel "Als wir unsterblich waren", der viel über diese Idee von Popjournalismus aussagt. Es geht um drei Schreiber, die unterschiedliche Positionen repräsentieren. Parsons ordnet ihnen verschiedene Vaterkomplexe und Klassenhintergründe zu. Unter Einbeziehung der sozialen Brennpunkte im Jahr der Handlung 1977 zeichnet der ehemalige Mitarbeiter des "New Musical Express" ein umfassendes Popgeschichtsbild: Die Autoren waren Teil der Bewegung, und die Bewegung war ein Teil der Gesellschaft.
Simon Reynolds rückt einen Charakter in den Mittelpunkt seiner thematisch strukturierten Chronik, für den das Jahr 1978 den Wendepunkt bedeutete: Johnny Rotten, den Sänger der Sex Pistols. Bereits Jon Savage hatte die Karriere der Sex Pistols zum Anlass seines Standardwerks über die britische Punkszene, "England's Dreaming", genommen. Reynolds legt nun den Fokus auf Johnny Rottens Rückkehr zum bürgerlichen Namen John Lydon - und auf dessen zweite Laufbahn mit der Band Public Image Ltd. Der Rebell revoltierte gegen sein altes Öffentlichkeitsbild. Er hatte die Nase voll von den starren Erwartungen an eine Punkband als authentische Rock-'n'-Roll-Combo und zündete die nächste Stufe der Rakete.
Im Sinne von "Schmeiß alles hin und fang neu an" steht Rottens Wandlung als Zeichen für den Beginn einer aufregenden Ära. An anderer Stelle betont Reynolds, dass die ersten Laute des Postpunk bereits vor dem Knall der in Großbritannien durch Malcolm McLaren entfachten Punk-Explosion erklangen, in deren Getöse sie teils untergingen. Gerald v. Casale von der Kultband Devo lässt seine Initialzündung Revue passieren: Am 4. Mai 1970 wurden an der Kent State University in Ohio vier Studenten durch die amerikanische Nationalgarde getötet. Für Casale und seine Freunde war dies der Auslöser, ihren Protest in eine künstlerische Programmatik zu transformieren. Devo machten quasi situationistisches Theater. Ihre selbstgebastelten elektronischen Instrumente funkten nicht auf derselben Wellenlänge wie der Rock jener Tage. Aber die Zyniker unterschieden sich ebenso von Andy Warhols Velvet Underground, The Stooges und weiteren sogenannten Vorreitern von Punk, die bereits Ende der sechziger Jahre in der amerikanischen Subkultur für Furore sorgten.
Reynolds kritisiert, dass in Legs McNeils und Gillian McCains Interview-Collage über die frühe Siebziger-Jahre-Punk-Gesellschaft im Bannkreis des New Yorker Clubs "CBGB's" bestimmte Haltungen kaum Gehör finden. Er wirft den Verfassern von "Please Kill Me - Die unzensierte Geschichte des Punk" Ressentiments gegen schwarze, weibliche, homosexuelle und kunststudentische Einflüsse vor. Dass der Autor nicht bloß die Subkategorien der ausdifferenzierten Postpunk-Epoche erklärt - No Wave, New Pop oder Industrial -, sondern sich als Softie auch die Perspektive der schreibenden Macho-Konkurrenz anschaut, ist logisch. Schließlich handelte es sich bei den Stars der Medien keinesfalls um Außenstehende, sondern um Triebfedern der von ihnen beschriebenen Systeme. Das Zeitalter des Postpunk hat viele lose Enden. Manche Künstler kamen nie über die experimentelle Phase hinaus, andere trieben inhaltliche Zerreißproben auf die Spitze. Devo übernahmen von den "68ern" sogar den Vorsatz, sich auf einen Marsch durch die Institutionen zu begeben. 1980 waren sie am Ziel. Auf der Hülle einer aktuellen DVD wird Gerald v. Casale mit der Feststellung zitiert, an diesem Punkt ihres Werdegangs seien sie keine "Monster" mehr gewesen, sondern dank Synthiepop im "Mainstream" angekommen.
Simon Reynolds bleibt zwischen allen Dichotomien, Dramen und zahlreichen Abbildungen stets Kulturoptimist. Er rekapituliert die Anfänge von MTV, berichtet von Postpunk jenseits der britisch-angloamerikanischen Popkultur-Achse und hat selbst für Retro-Bands des einundzwanzigsten Jahrhunderts noch freundliche Worte übrig. Wäre nicht nötig gewesen. Franz Ferdinand und Konsorten, die am kommerziellen Scheitelpunkt vieler Postpunk-Karrieren ansetzen, ohne auf deren gegenkulturelle Hintergründe Bezug zu nehmen, profitieren eh schon von einer zeitgenössischen Popkritik, die aus der Schule der englischsprachigen Musikpresse vor allem das Mittel des inszenierten Medienrummels übernommen hat. Simon Reynolds' großem Wurf wäre ein solcher Hype wirklich zu gönnen. Er hat einen echten Hit geschrieben.
WOLFGANG FRÖMBERG
Simon Reynolds: "Rip It Up And Start Again - Schmeiß alles hin und fang neu an: Postpunk 1978-1984". Aus dem Englischen von Conny Lösch. Hannibal Verlag, Planegg 2007. 576 S., geb., 29,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Unendliche Zerreißprobe: Simon Reynolds erzählt die große Geschichte des Postpunk
Simon Reynolds weiß, wie weit er für die Beschreibung einer kulturellen Gegenbewegung ausholen kann, ohne die Geduld der Leser zu strapazieren. Seine Bezugspunkte sind die schlanken Formate der Popkultur. Deren Mechanismen kennt er in- und auswendig. Nachdem er Punk verschlafen hatte, befand er sich noch oft genug zur rechten Zeit am rechten Ort. Reynolds wurde 1963 in London geboren, zog später nach New York. Er war jahrelang Redakteur des britischen Magazins "Melody Maker". Noch heute schreibt er Artikel über das schnelllebige Tagesgeschäft. Seit den Neunzigern verfasst er außerdem Abhandlungen rund um Thesen, die bei ihm vorher zu kurz kamen. Gemeinsam mit seiner Frau Joy Press legte er 1995 "The Sex Revolts" zum Thema Gender und Rebellion vor. Das Autorenpaar erklärte darin kategorisch, Rock 'n' Roll beziehe seine Energie von jeher aus den Dichotomien Hippie versus Punk und Macho versus Softie.
Konsequent in der Verachtung jeglichen Männlichkeitswahns, erzählt er auch seine Geschichte des Postpunk zwischen 1978 und 1984, "Rip It Up And Start Again", unter dieser Prämisse. Reynolds klopft die Szene auf Vertreter ab, die - nach der Stagnation von Punkrock in Akkordarbeit - neue, tabubrechende Formen für radikale Inhalte gesucht haben.
Das jetzt übersetzte Essay-Puzzle wird als scharfzüngige Analyse in mundgerechter Portionierung verwobener Kontexte diesem Anspruch selbst durchaus gerecht. Man kann das dicke Buch als Pandämonium der innovativen Rollenmodelle lesen, die nach 1978 in den Spannungsfeldern der Kulturindustrie auftauchten - als roter Faden taugt aber auch die Arbeitsweise des Erzählers selbst. Der fügt sich als Figur des Amateurs mit sozialem Gewissen, psychoanalytischer Neugierde, künstlerischem Talent und wissenschaftlichem Durchhaltevermögen nahtlos ins Postpunk-Ensemble ein. Der kritische Ansatz hat Tradition. Lebensnahe Poprezeption kann ihm zufolge niemals nur Dokumentation oder Fiktion, Aufsatz oder Liebeserklärung, Spaß oder Ernst sein; vielmehr ist sie wie die Kunst in Anbetracht ihrer Umstände alles Mögliche auf einmal.
Tony Parsons veröffentlichte unlängst einen Roman mit dem Titel "Als wir unsterblich waren", der viel über diese Idee von Popjournalismus aussagt. Es geht um drei Schreiber, die unterschiedliche Positionen repräsentieren. Parsons ordnet ihnen verschiedene Vaterkomplexe und Klassenhintergründe zu. Unter Einbeziehung der sozialen Brennpunkte im Jahr der Handlung 1977 zeichnet der ehemalige Mitarbeiter des "New Musical Express" ein umfassendes Popgeschichtsbild: Die Autoren waren Teil der Bewegung, und die Bewegung war ein Teil der Gesellschaft.
Simon Reynolds rückt einen Charakter in den Mittelpunkt seiner thematisch strukturierten Chronik, für den das Jahr 1978 den Wendepunkt bedeutete: Johnny Rotten, den Sänger der Sex Pistols. Bereits Jon Savage hatte die Karriere der Sex Pistols zum Anlass seines Standardwerks über die britische Punkszene, "England's Dreaming", genommen. Reynolds legt nun den Fokus auf Johnny Rottens Rückkehr zum bürgerlichen Namen John Lydon - und auf dessen zweite Laufbahn mit der Band Public Image Ltd. Der Rebell revoltierte gegen sein altes Öffentlichkeitsbild. Er hatte die Nase voll von den starren Erwartungen an eine Punkband als authentische Rock-'n'-Roll-Combo und zündete die nächste Stufe der Rakete.
Im Sinne von "Schmeiß alles hin und fang neu an" steht Rottens Wandlung als Zeichen für den Beginn einer aufregenden Ära. An anderer Stelle betont Reynolds, dass die ersten Laute des Postpunk bereits vor dem Knall der in Großbritannien durch Malcolm McLaren entfachten Punk-Explosion erklangen, in deren Getöse sie teils untergingen. Gerald v. Casale von der Kultband Devo lässt seine Initialzündung Revue passieren: Am 4. Mai 1970 wurden an der Kent State University in Ohio vier Studenten durch die amerikanische Nationalgarde getötet. Für Casale und seine Freunde war dies der Auslöser, ihren Protest in eine künstlerische Programmatik zu transformieren. Devo machten quasi situationistisches Theater. Ihre selbstgebastelten elektronischen Instrumente funkten nicht auf derselben Wellenlänge wie der Rock jener Tage. Aber die Zyniker unterschieden sich ebenso von Andy Warhols Velvet Underground, The Stooges und weiteren sogenannten Vorreitern von Punk, die bereits Ende der sechziger Jahre in der amerikanischen Subkultur für Furore sorgten.
Reynolds kritisiert, dass in Legs McNeils und Gillian McCains Interview-Collage über die frühe Siebziger-Jahre-Punk-Gesellschaft im Bannkreis des New Yorker Clubs "CBGB's" bestimmte Haltungen kaum Gehör finden. Er wirft den Verfassern von "Please Kill Me - Die unzensierte Geschichte des Punk" Ressentiments gegen schwarze, weibliche, homosexuelle und kunststudentische Einflüsse vor. Dass der Autor nicht bloß die Subkategorien der ausdifferenzierten Postpunk-Epoche erklärt - No Wave, New Pop oder Industrial -, sondern sich als Softie auch die Perspektive der schreibenden Macho-Konkurrenz anschaut, ist logisch. Schließlich handelte es sich bei den Stars der Medien keinesfalls um Außenstehende, sondern um Triebfedern der von ihnen beschriebenen Systeme. Das Zeitalter des Postpunk hat viele lose Enden. Manche Künstler kamen nie über die experimentelle Phase hinaus, andere trieben inhaltliche Zerreißproben auf die Spitze. Devo übernahmen von den "68ern" sogar den Vorsatz, sich auf einen Marsch durch die Institutionen zu begeben. 1980 waren sie am Ziel. Auf der Hülle einer aktuellen DVD wird Gerald v. Casale mit der Feststellung zitiert, an diesem Punkt ihres Werdegangs seien sie keine "Monster" mehr gewesen, sondern dank Synthiepop im "Mainstream" angekommen.
Simon Reynolds bleibt zwischen allen Dichotomien, Dramen und zahlreichen Abbildungen stets Kulturoptimist. Er rekapituliert die Anfänge von MTV, berichtet von Postpunk jenseits der britisch-angloamerikanischen Popkultur-Achse und hat selbst für Retro-Bands des einundzwanzigsten Jahrhunderts noch freundliche Worte übrig. Wäre nicht nötig gewesen. Franz Ferdinand und Konsorten, die am kommerziellen Scheitelpunkt vieler Postpunk-Karrieren ansetzen, ohne auf deren gegenkulturelle Hintergründe Bezug zu nehmen, profitieren eh schon von einer zeitgenössischen Popkritik, die aus der Schule der englischsprachigen Musikpresse vor allem das Mittel des inszenierten Medienrummels übernommen hat. Simon Reynolds' großem Wurf wäre ein solcher Hype wirklich zu gönnen. Er hat einen echten Hit geschrieben.
WOLFGANG FRÖMBERG
Simon Reynolds: "Rip It Up And Start Again - Schmeiß alles hin und fang neu an: Postpunk 1978-1984". Aus dem Englischen von Conny Lösch. Hannibal Verlag, Planegg 2007. 576 S., geb., 29,90 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Gern lässt sich Wolfgang Frömberg von einem popkulturell versierten Autor, wie Simon Reynolds die "vielen losen Enden" und Subkategorien des Postpunk auseinanderklamüsern. Frömberg lobt die "scharfzüngigen Analysen" und genießt ohne Langeweile Reynolds Darstellung der "Role models" der Ära und der Wandlung des Johnny Rotten. Angenehm erscheint ihm Reynolds konsequente "Verachtung jeglichen Männlichkeitswahns". Seine allen Dichotomien des Themas trotzende kulturoptimistische Perspektive hält er allerdings für etwas zu freundlich, wenn es um vom Postpunk profitierende Retro-Bands geht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Ein unterhaltsames Monumentalwerk mit einem Füllhorn großartiger Zitate, treffsicheren Kritikerurteilen, akribischen Recherchen und elegant nachvollzogenen künstlerischen Stammbäumen."Independent On Sunday"Ein monumentales