In einem idyllischen Dorf niederländischer Siedler zwischen dem Hudson River und den Kaatskill-Bergen lebt der Bauer Rip Van Winkle ein beschauliches Leben. Da er aber eine unüberwindliche Abneigung gegen alle Arten von erklecklicher Arbeit hat, muß er häufig den Zorn seines mißmutigen Weibes erdulden und nutzt jede Gelegenheit, den Unannehmlichkeiten des Ehelebens zu entrinnen und in Begleitung seines Hundes durch die Wälder zu streifen, um zu angeln oder zu jagen. Auf einem dieser Streifzüge durch die Kaatskills vernimmt er, mitten im Wald, plötzlich seinen Namen und sieht eine menschliche…mehr
In einem idyllischen Dorf niederländischer Siedler zwischen dem Hudson River und den Kaatskill-Bergen lebt der Bauer Rip Van Winkle ein beschauliches Leben. Da er aber eine unüberwindliche Abneigung gegen alle Arten von erklecklicher Arbeit hat, muß er häufig den Zorn seines mißmutigen Weibes erdulden und nutzt jede Gelegenheit, den Unannehmlichkeiten des Ehelebens zu entrinnen und in Begleitung seines Hundes durch die Wälder zu streifen, um zu angeln oder zu jagen. Auf einem dieser Streifzüge durch die Kaatskills vernimmt er, mitten im Wald, plötzlich seinen Namen und sieht eine menschliche Gestalt, gekleidet in altmodischer niederländischer Tracht und ein Faß Schnaps auf der Schulter tragend. Wortlos folgt er der Erscheinung durch eine Schlucht zu einer Senke, wo sich zu seinem großen Erstaunen eine ganze Gesellschaft ähnlich seltsamer Gestalten zum Kegelspiel zusammengefunden hat. Kein Wort wird gewechselt, allein das Poltern der Kugeln stört die Stille. Wortlos wird Rip geheißen, den Spielern aus dem Faß auszuschenken, aus dem er schließlich selbst kostet, bevor er in einen tiefen Schlaf fällt und erst nach zwanzig Jahren wieder aufwacht. Als er in sein Dorf zurückkehrt, muß er feststellen, daß seine Frau und die meisten seiner Kumpanen gestorben sind; zudem hat Rip die amerikanische Unabhängigkeit verschlafen. Die Geschichte beruht auf einer in mehreren Variationen überlieferten deutschen Sage.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Washington Irving (1783-1859), amerikanischer Schriftsteller, begann ab 1799 Juristerei zu studieren - in Ermangelung einer Rechtshochschule des Staates New York als Gehilfe in den Kanzleien verschiedener Rechtsanwälte und Richter. In die ersten Studienjahre fallen auch seine ersten Veröffentlichungen. 1804 unterbrach er das Studium aus gesundheitlichen Gründen und schiffte sich zu einer Grand Tour nach Europa ein. Er bereiste Frankreich, Italien, die Schweiz und England, bevor er 1806 nach New York zurückkehrte. Im April 1809 starb unerwartet im Alter von siebzehn Jahren Matilda Hoffmann, Irvings große Jugendliebe. Zunächst suchte er Trost in der Schriftstellerei und veröffentlichte nur wenige Monate nach Hoffmans Tod unter dem Pseudonym »Diedrich Knickerbocker« seine »History of New York«. Mit dem enormen Erfolg des Werks wurde Irving zum herausragenden Literaten New Yorks. Ab 1815 verbrachte er viele Jahre (bis 1832) in Europa, wo er sein »Skizzenbuch« und nach dem Besuch von Sevilla und Granada sein berühmtes Alhambra-Buch schrieb. 1841 wählte die National Academy of Design Washington Irving zum Ehrenmitglied. 1842 wurde er zum Botschafter der Vereinigten Staaten in Spanien ernannt; 1846 kehrte er endgültig in die USA zurück. 1829 wurde er in die American Philosophical Society und 1855 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Bereits zu seinen Lebzeiten erschien eine fünfzehnbändige Werksausgabe. Zum Illustrator Arthur Rackham (1867-1939), in London geboren wurde durch seine zahlreichen Buchillustrationen, insbesondere für Volksmärchen und andere Kinderbücher, bekannt. Ab 1892 begann er für »The Westminster Budget« als Reporter und Illustrator zu arbeiten. Seine ersten Buchillustrationen erschienen ein Jahr später. Von da an illustrierte er bis zu seinem Tod unzählige weitere Bücher wie »Alice im Wunderland«, Äsops »Fabeln« und Shakespeares »Ein Sommernachtstraum«. 1906 gewann Rackham die Goldmedaille der Weltausstellung in Mailand, eine weitere folgte 1911 anlässlich der internationalen Ausstellung von Barcelona. 1914 wurden seine Werke im Louvre ausgestellt. Arthur Rackham starb 1939 in seinem Haus an Krebs.
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