In der sozial- und rechtswissenschaftlichen Forschung werden privatrechtlich aufgestellte Normen und Regeln bislang als "technische Normen" oder "Regeln der Technik" bezeichnet. Mit diesen Begriffen ist die Vorstellung verbunden, sie seien nicht ausschließlich technisch-wissenschaftlich begründet, sondern beinhalteten als "soziale Normen" auch gesellschaftliche Zielsetzungen und Wertbezüge. Zhijia Zhou untersucht die Erstellung von Immissionsrichtlinien zur Luftreinhaltung in Deutschland und zeigt, dass diese Richtlinien nicht dem Typus "Regeln der Technik" zuzuordnen, sondern als "Regeln…mehr
In der sozial- und rechtswissenschaftlichen Forschung werden privatrechtlich aufgestellte Normen und Regeln bislang als "technische Normen" oder "Regeln der Technik" bezeichnet. Mit diesen Begriffen ist die Vorstellung verbunden, sie seien nicht ausschließlich technisch-wissenschaftlich begründet, sondern beinhalteten als "soziale Normen" auch gesellschaftliche Zielsetzungen und Wertbezüge.
Zhijia Zhou untersucht die Erstellung von Immissionsrichtlinien zur Luftreinhaltung in Deutschland und zeigt, dass diese Richtlinien nicht dem Typus "Regeln der Technik" zuzuordnen, sondern als "Regeln der Wissenschaft" einzustufen sind. Da sie dem Gesetzgeber als Entscheidungsgrundlage bei der Konkretisierung des unbestimmten Rechtsbegriffs "schädliche Umwelteinwirkungen" dienen, kann der Autor an diesem Beispiel das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Recht beim rechtlichen Risikomanagement in der modernen Gesellschaft aufzeigen. Er leistet damit einen bedeutenden Beitrag zur Kontroverse über die systemtheoretisch orientierten Steuerungstheorien. Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Dr. Zhijia Zhou promovierte bei Prof. Dr. Peter Weingart am Lehrstuhl für Wissenschaftssoziologie und Wissenschaftspolitik der Universität Bielefeld. Er ist derzeit außerordentlicher Professor an der Fakultät für Soziologie der Universität Xiamen, VR China.
Inhaltsangabe
Kapital 1 Einleitung.- 1 Problemfeld, empirischer Gegenstand und theoretisches Ziel der Arbeit.- 2 Empirische Datenbasis.- 3 Aufbau der Arbeit.- 4 Begriffliche Vorklärungen.- 2 Autopoiesis, strukturelle Kopplung und Steuerung sozialer Systeme: Ein system- und steuerungstheoretischer Bezugsrahmen.- 1 Funktionale Differenzierung.- 2 Die Autopoiesis der Sozialsysteme.- 3 Die Beziehungen zwischen den Funktionssystemen und die Frage der Steuerung.- 4 Zwischenergebnis.- 3 Risikomanagement durch Recht: Eine Rechts- und risikosoziologische Analyse.- 1 Steuerung durch Recht.- 2 Risikoregulierung durch Recht.- 3 Zwischenergebnis.- 4 Verbandliche Normsetzung in der sozial- und rechtswissenschaftlichen Forschung.- 1 Unbestimmte Rechtsbegriffe: Funktionen, Inhalt und Grenzen.- 2 Grenzwert als Instrument des Risikomanagements und des Umweltrechts.- 3 Formen, Funktionen und Entstehung technischer Normen.- 4 Grundlagen verbandlicher Handlungsfähigkeit in der technischen Normsetzung.- 5 Das Verhältnis zwischen Staat und Verband in der technischen Normsetzung.- 6 Zwischenergebnis.- 7 Hypothesen.- 5 Geschichte, Normstrukturen und Institutionen des Immissionsschutzes auf dem Gebiet der Luftreinhaltung.- 1 Geschichte des Immissionsschutzes.- 2 Kompetenzverteilung im Immissionsschutz.- 3 Normstrukturen des Immissionsschutzes.- 4 Institutionen des Immissionsschutzes.- 5 Zwischenergebnis.- 6 Die Handlungsfähigkeit des FB III "Umweltqualität" der KRdL: Grundlagen der Staatsentlastung.- 1 Verfahrensregeln und Entscheidungsprozess bei der Erstellung von Mi-Werten im FB III der KRdL.- 2 Organisationsprobleme und ihre Lösungen bei der Erstellung von Mi-Werten im FB III der KRdL.- 3 Die Unsicherheit des Wissens als Hauptproblem bei der Erstellung von MI- Werten im FB III der KRdL.- 4Maßnahmen zum rationalen Umgang mit der Unsicherheit des Wissens im FB III der KRdL.- 7 Die Richtlinienarbeit zur Erstellung von MI-Werten im FB III der KRdL.- 1 Allgemeine Vorbemerkungen.- 2 Einige Fallbeispiele.- 3 Zusammenfassung.- 8 Der Beitrag der Wissenschaft zum rechtlichen Risikomanagement: MI-Werte als "Regeln der Wissenschaft".- 1 MI-Werte als "Regeln der Wissenschaft".- 2 Die Autopoiesis der Wissenschaft beim rechtlichen Risikomanagement.- 9 Die rechtliche Bedeutung privater Regelwerke: Ihre Auseinandersetzungen in der Jurisprudenz.- 1 Mechanismen der rechtlichen Rezeption privater Regelwerke.- 2 Indizien für die rechtliche Bedeutung privater Regelwerke.- 3 Die Autopoiesis des Rechts bei der Rezeption privater Regelwerke.- 10 Verzahnung von Wissenschaft und Recht beim rechtlichen Risikomanagement: Fazit und Vorschläge.- 1 Fazit: Verzahnung von Wissenschaft und Recht beim rechtlichen Risikomanagement.- 2 Rechtspolitische Vorschläge.- 3 Vorschlag an die sozial- und rechtswissenschaftliche Forschung über technische Normung: Notwendigkeit der horizontalen und vertikalen Differenzierung.- 4 Regeln der Wissenschaft, Regeln der Technik - ein integrativer Erklärungsansatz?.- Literatur.
Kapital 1 Einleitung.- 1 Problemfeld, empirischer Gegenstand und theoretisches Ziel der Arbeit.- 2 Empirische Datenbasis.- 3 Aufbau der Arbeit.- 4 Begriffliche Vorklärungen.- 2 Autopoiesis, strukturelle Kopplung und Steuerung sozialer Systeme: Ein system- und steuerungstheoretischer Bezugsrahmen.- 1 Funktionale Differenzierung.- 2 Die Autopoiesis der Sozialsysteme.- 3 Die Beziehungen zwischen den Funktionssystemen und die Frage der Steuerung.- 4 Zwischenergebnis.- 3 Risikomanagement durch Recht: Eine Rechts- und risikosoziologische Analyse.- 1 Steuerung durch Recht.- 2 Risikoregulierung durch Recht.- 3 Zwischenergebnis.- 4 Verbandliche Normsetzung in der sozial- und rechtswissenschaftlichen Forschung.- 1 Unbestimmte Rechtsbegriffe: Funktionen, Inhalt und Grenzen.- 2 Grenzwert als Instrument des Risikomanagements und des Umweltrechts.- 3 Formen, Funktionen und Entstehung technischer Normen.- 4 Grundlagen verbandlicher Handlungsfähigkeit in der technischen Normsetzung.- 5 Das Verhältnis zwischen Staat und Verband in der technischen Normsetzung.- 6 Zwischenergebnis.- 7 Hypothesen.- 5 Geschichte, Normstrukturen und Institutionen des Immissionsschutzes auf dem Gebiet der Luftreinhaltung.- 1 Geschichte des Immissionsschutzes.- 2 Kompetenzverteilung im Immissionsschutz.- 3 Normstrukturen des Immissionsschutzes.- 4 Institutionen des Immissionsschutzes.- 5 Zwischenergebnis.- 6 Die Handlungsfähigkeit des FB III "Umweltqualität" der KRdL: Grundlagen der Staatsentlastung.- 1 Verfahrensregeln und Entscheidungsprozess bei der Erstellung von Mi-Werten im FB III der KRdL.- 2 Organisationsprobleme und ihre Lösungen bei der Erstellung von Mi-Werten im FB III der KRdL.- 3 Die Unsicherheit des Wissens als Hauptproblem bei der Erstellung von MI- Werten im FB III der KRdL.- 4Maßnahmen zum rationalen Umgang mit der Unsicherheit des Wissens im FB III der KRdL.- 7 Die Richtlinienarbeit zur Erstellung von MI-Werten im FB III der KRdL.- 1 Allgemeine Vorbemerkungen.- 2 Einige Fallbeispiele.- 3 Zusammenfassung.- 8 Der Beitrag der Wissenschaft zum rechtlichen Risikomanagement: MI-Werte als "Regeln der Wissenschaft".- 1 MI-Werte als "Regeln der Wissenschaft".- 2 Die Autopoiesis der Wissenschaft beim rechtlichen Risikomanagement.- 9 Die rechtliche Bedeutung privater Regelwerke: Ihre Auseinandersetzungen in der Jurisprudenz.- 1 Mechanismen der rechtlichen Rezeption privater Regelwerke.- 2 Indizien für die rechtliche Bedeutung privater Regelwerke.- 3 Die Autopoiesis des Rechts bei der Rezeption privater Regelwerke.- 10 Verzahnung von Wissenschaft und Recht beim rechtlichen Risikomanagement: Fazit und Vorschläge.- 1 Fazit: Verzahnung von Wissenschaft und Recht beim rechtlichen Risikomanagement.- 2 Rechtspolitische Vorschläge.- 3 Vorschlag an die sozial- und rechtswissenschaftliche Forschung über technische Normung: Notwendigkeit der horizontalen und vertikalen Differenzierung.- 4 Regeln der Wissenschaft, Regeln der Technik - ein integrativer Erklärungsansatz?.- Literatur.
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