Mit den Einheitlichen Entgeltrahmenabkommen (ERA) sollte in der Metall- und Elektroindustrie die bisherige Ungleichbehandlung von Arbeitern und Angestellten beendet und ein einheitliches, zeitgemäßes und gerechtes Entgeltsystem eingeführt werden. Die betriebliche Umsetzung des ERA galt als "Nagelprobe" für die Zukunft des Flächentarifvertrags und als "Meilenstein" in der Nachkriegsgeschichte der industriellen Beziehungen. Bahnmüller und Schmidt beleuchten auf der Basis umfangreicher empirischer Erhebungen die Einführung des ERA-Tarifvertrages in Baden-Württemberg. Dabei beschreiben sie einen…mehr
Mit den Einheitlichen Entgeltrahmenabkommen (ERA) sollte in der Metall- und Elektroindustrie die bisherige Ungleichbehandlung von Arbeitern und Angestellten beendet und ein einheitliches, zeitgemäßes und gerechtes Entgeltsystem eingeführt werden. Die betriebliche Umsetzung des ERA galt als "Nagelprobe" für die Zukunft des Flächentarifvertrags und als "Meilenstein" in der Nachkriegsgeschichte der industriellen Beziehungen. Bahnmüller und Schmidt beleuchten auf der Basis umfangreicher empirischer Erhebungen die Einführung des ERA-Tarifvertrages in Baden-Württemberg. Dabei beschreiben sie einen unerwartet konfliktreichen Prozess. Die Konflikte hatten vornehmlich zwei Auslöser: Zum einen wurden die betrieblichen Sozialstrukturen stärker als erwartet verändert und es gab zahlreiche relative Verlierer der ERA-Einführung, zum anderen versuchte der Arbeitgeberverband mit einer neuen Strategie, den Tarifvertrag in ein Arbeitgeberinstrument umzumünzen. Die ERA-Einführung erwies sich in derFolge vor allem für die IG Metall als ausgesprochen riskantes Unternehmen zur Stabilisierung des Tarifsystems und zur Modernisierung der Entlohnung.
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Autorenporträt
Reinhard Bahnmüller, geb. 1949, Dr. rer.soc., Soziologie, Geschäftsführer des Forschungsinstituts für Arbeit, Technik und Kultur (FATK) e.V. an der Universität Tübingen. Arbeitsschwerpunkte und Veröffentlichungen in den Bereichen Industrie- und Betriebssoziologie, Industrielle Beziehungen, Arbeitspolitik, Qualifizierung und Entlohnung.
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