Etwa seit dem späten 14. Jahrhundert erscheint in der historiographischen und literarischen Überlieferung Frankreichs und Deutschlands ein neuer Heldentypus: Niederadlige der Gegenwart oder jüngsten Vergangenheit, die in biographischen Lebenszeugnissen zu heroischen Rittern stilisiert wurden. Dieses Buch zeigt, dass es dabei keineswegs um die Verklärung moribunder Ideale geht. Vielmehr schreiben sich diese Heldenbilder in kontrovers geführte Diskussionen um die Rolle des Adels in der sich wandelnden Gesellschaft des Spätmittelalters ein. Sie stehen für den Anspruch des Adels, mit dem Wandel auf militärischem und sozialem Feld Schritt zu halten, indem sie traditionelle Legitimationsressourcen des Adels wie Rittertum, Fürstendienst und die adlige Familie mobilisieren.
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