Die Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse von Zuschreibungs- und Aushandlungsprozessen auf der Ebene religiöser Akteure am Beispiel von Homepage-Besitzern des rezenten Hexendiskurses. Im Rahmen einer Akteursperspektivischen Religionsgeschichtsschreibung wurde als exemplarischer Teilbereich die Konstruktion von Ritualen anhand ausgewählter Ritualpräskripte untersucht. Im Gegensatz zu systemisch und zugleich statisch verstandenen Ritualen, werden Rituale nicht mehr als in sich geschlossene Systeme angesehen, die unabänderlich in Zeit und Raum bestehen, sondern als von den jeweiligen Akteuren konstruierte Symbolsysteme, welche per se fluiden Charakter aufweisen und im Laufe der Geschichte an neue Wissensbestände und Ereignisse angepasst und konstruiert werden. Für die Untersuchung von clusterförmigen Religionsdiskursen wird postuliert, dass Zuschreibungs- und Konstruktionsprozesse mehrdimensional, d. h. für die einzelnen Teildiskurse untersucht werden müssen. Leitende Fragestellungen waren dabei: Wie werden Rituale im Medienverbund Internet designed? Welche Konstruktionsprozesse lassen sich im Rahmen von Ritualdesign beobachten und lassen sich dahinter stehende Strukturen eruieren?