Die Studie unternimmt es, Ritual und Theater als kulturelle Modelle zu beschreiben, die historisch je unterschiedlichen Voraussetzungen, Prägungen und Verständnissen unterliegen. Sie will so zur Historisierung der in den letzten Jahren zu kulturwissenschaftlichen "Grundlagenkategorien" avancierten Begriffe beitragen. Mit der allegorisch-hermeneutischen Liturgiedeutung, mit der in die Liturgie integrierten Osterfeier und mit dem von der Liturgie gelösten Osterspiel werden drei das Mittelalter hindurch verbreitete Grenzphänomene zwischen ritueller Kultpraxis und theatralem Spiel untersucht. An ihnen werden verschiedene Konfigurationen von Ritualität und Theatralität aufgezeigt, die jeweils abhängig sind von anderen, übergreifenden kulturellen Ordnungen: von Gebrauch und Funktion differenter Zeichencodes, von Handlungskontexten und frömmigkeitsgeschichtlichen Faktoren sowie von einem spezifischen Verständnis von Repräsentation und Präsenz im Kontext religiöser Heilssicherung. Die Beschreibung dieser Abhängigkeiten führt nicht nur die besprochenen Textcorpora neuen Deutungen zu, sondern profiliert auch die Kategorien Ritual und Theater als historisch wandelbare kulturelle Modelle menschlichen Handelns.
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"[...] ce livre [...] marque un réel tournant dans l'approche des 'drames liturgiques' médiévaux et leur interprétation par le médiéviste."
Éric Palazzo in: Cahiers de Civilisation Médiévale 52/2009
"Der Verfasser gründet seine Darlegungen weithin auf eindrucksvoll und einleuchtend herausgearbeitete Textbedeutungen. Die Arbeit bringt viele differenzierte Einsichten und ist künftig zur Beurteilung des literarischen Status der geistlichen Spiele unentbehrlich."
Ursula Schulze in: Zeitschrift für deutsche Philologie, Nr. 127, 1-2008
Éric Palazzo in: Cahiers de Civilisation Médiévale 52/2009
"Der Verfasser gründet seine Darlegungen weithin auf eindrucksvoll und einleuchtend herausgearbeitete Textbedeutungen. Die Arbeit bringt viele differenzierte Einsichten und ist künftig zur Beurteilung des literarischen Status der geistlichen Spiele unentbehrlich."
Ursula Schulze in: Zeitschrift für deutsche Philologie, Nr. 127, 1-2008