Diplomarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 1,0, Duale Hochschule Baden-Württemberg Heidenheim, früher: Berufsakademie Heidenheim (Unbekannt), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Der Begriff "Ritual" wird häufig mit religiösen Inhalten verbunden. Rituale sind jedoch auch feste Bestandteile in jeder Kultur. Sie geben dem Alltag einen Rahmen und heben Wesentliches hervor.
Gerade in den letzten zwanzig Jahren richteten Wissenschaftler immer häufiger ihr Augenmerk auf das Phänomen des Rituals. Vor allem Anthropologen und Ethnologen begannen die außergewöhnliche Bedeutung von Ritualen in den unterschiedlichsten Kulturen zu erforschen. In den achtziger und neunziger Jahren wurden auch Soziologen auf die Erscheinungsformen von Ritualen in westlichen Industriegesellschaften aufmerksam.
Seitdem ihre Wirksamkeit bekannt ist, werden rituelle Handlungen auch von Therapeuten und Pädagogen eingesetzt; und dies mit großem Erfolg.
Während meiner Arbeit in einer Tageseinrichtung der Jugendhilfe konnte ich eine Vielzahl offener und auch verdeckter Rituale im Tagesablauf der Kinder und Jugendlichen ausmachen. Gewisse rituelle Interaktionen fanden regelmäßig statt und schienen den Beteiligten von großer Bedeutung zu sein. Aus diesen Beobachtungen einerseits, sowie meinem Interesse an Therapieritualen, entstand schließlich die Idee zu dieser Diplomarbeit.
Gang der Untersuchung:
Ich werde in meiner Arbeit zunächst zu beantworten versuchen, was "Ritual" heißt, und was die verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen (Religionswissenschaft, Soziologie, Anthropologie und Ethnologie) unter Ritualen verstehen.
Daraufhin schließt sich im nächsten Abschnitt (I.2) eine Erläuterung des Vorkommens und der unterschiedlichen Ritualformen an, wobei ich aufgrund der Vielfalt an Formen nur eine grobe Einteilung vorgenommen habe.
Um das Wesen eines Rituals letztendlich näher zu beschreiben, sind in I.3. die wichtigsten strukturellen und inhaltlichen Aspekte von Ritualen aufgeführt. Ich habe mich dabei auf sechs Merkmale beschränkt, die notwendig sind, um ein Ritual von einer reinen Handlung abzugrenzen.
Im zweiten Kapitel gehe ich auf die Wirkungen von Ritualen ein. Diese Wirkungen sind so zahlreich und teilweise noch kaum wissenschaftlich verifiziert, daß ich mich nach längerem Bedenken für eine Einteilung in individuelle Wirkungen und in gruppenbezogene Wirkungen entschieden habe. Da eine Gruppe aus Individuen besteht, sowie Umwelt und Individuum nach Auffassung des Symbolischen Interaktionismus in ständiger Wechselbeziehung zueinander stehen, ist hier eine klare Trennung dieser beiden Gebiete nicht möglich.
Nach diesem eher theoretischen Teil beinhaltet das darauffolgende Kapitel III. den Bezug zur praktischen Arbeit. Ich habe mir hierbei die Frage gestellt wie Rituale als (sozial-) pädagogische Hilfen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen dienen können. Zunächst einmal wares wichtig, die Entwicklungsaufgaben von Kindern und Jugendlichen zu begutachten. Ich beschränkte mich auf die Aufgaben, die schulpflichtige Kinder/Jugendliche zu bewältigen haben.
Aus diesen Entwicklungsaufgaben lassen sich Themen ableiten, die für die pädagogisch orientierte Ritualgestaltung als Richtlinien gelten können. Diese Ritualgestaltung wird in "Konstruktion von Ritualen" anhand einiger hilfreicher Schemata konkretisiert.
Schließlich setze ich die gewonnenen Erkenntnisse anhand einiger Beispiele in der praktischen Arbeit um.
Im abschließenden Teil wird dargestellt, daß Rituale auch negative Auswirkungen haben können. Einerseits können sie, wenn sie zu Zwängen werden, den Ausführenden zu ihrem Sklaven machen, andererseits können Personen mit Hilfe von Ritualen andere Menschen versklaven. Diese Gefahr ist besonders in einer pädagogischen Beziehung gegeben.
Inhaltsverzeichnis:Inhal...
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Der Begriff "Ritual" wird häufig mit religiösen Inhalten verbunden. Rituale sind jedoch auch feste Bestandteile in jeder Kultur. Sie geben dem Alltag einen Rahmen und heben Wesentliches hervor.
Gerade in den letzten zwanzig Jahren richteten Wissenschaftler immer häufiger ihr Augenmerk auf das Phänomen des Rituals. Vor allem Anthropologen und Ethnologen begannen die außergewöhnliche Bedeutung von Ritualen in den unterschiedlichsten Kulturen zu erforschen. In den achtziger und neunziger Jahren wurden auch Soziologen auf die Erscheinungsformen von Ritualen in westlichen Industriegesellschaften aufmerksam.
Seitdem ihre Wirksamkeit bekannt ist, werden rituelle Handlungen auch von Therapeuten und Pädagogen eingesetzt; und dies mit großem Erfolg.
Während meiner Arbeit in einer Tageseinrichtung der Jugendhilfe konnte ich eine Vielzahl offener und auch verdeckter Rituale im Tagesablauf der Kinder und Jugendlichen ausmachen. Gewisse rituelle Interaktionen fanden regelmäßig statt und schienen den Beteiligten von großer Bedeutung zu sein. Aus diesen Beobachtungen einerseits, sowie meinem Interesse an Therapieritualen, entstand schließlich die Idee zu dieser Diplomarbeit.
Gang der Untersuchung:
Ich werde in meiner Arbeit zunächst zu beantworten versuchen, was "Ritual" heißt, und was die verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen (Religionswissenschaft, Soziologie, Anthropologie und Ethnologie) unter Ritualen verstehen.
Daraufhin schließt sich im nächsten Abschnitt (I.2) eine Erläuterung des Vorkommens und der unterschiedlichen Ritualformen an, wobei ich aufgrund der Vielfalt an Formen nur eine grobe Einteilung vorgenommen habe.
Um das Wesen eines Rituals letztendlich näher zu beschreiben, sind in I.3. die wichtigsten strukturellen und inhaltlichen Aspekte von Ritualen aufgeführt. Ich habe mich dabei auf sechs Merkmale beschränkt, die notwendig sind, um ein Ritual von einer reinen Handlung abzugrenzen.
Im zweiten Kapitel gehe ich auf die Wirkungen von Ritualen ein. Diese Wirkungen sind so zahlreich und teilweise noch kaum wissenschaftlich verifiziert, daß ich mich nach längerem Bedenken für eine Einteilung in individuelle Wirkungen und in gruppenbezogene Wirkungen entschieden habe. Da eine Gruppe aus Individuen besteht, sowie Umwelt und Individuum nach Auffassung des Symbolischen Interaktionismus in ständiger Wechselbeziehung zueinander stehen, ist hier eine klare Trennung dieser beiden Gebiete nicht möglich.
Nach diesem eher theoretischen Teil beinhaltet das darauffolgende Kapitel III. den Bezug zur praktischen Arbeit. Ich habe mir hierbei die Frage gestellt wie Rituale als (sozial-) pädagogische Hilfen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen dienen können. Zunächst einmal wares wichtig, die Entwicklungsaufgaben von Kindern und Jugendlichen zu begutachten. Ich beschränkte mich auf die Aufgaben, die schulpflichtige Kinder/Jugendliche zu bewältigen haben.
Aus diesen Entwicklungsaufgaben lassen sich Themen ableiten, die für die pädagogisch orientierte Ritualgestaltung als Richtlinien gelten können. Diese Ritualgestaltung wird in "Konstruktion von Ritualen" anhand einiger hilfreicher Schemata konkretisiert.
Schließlich setze ich die gewonnenen Erkenntnisse anhand einiger Beispiele in der praktischen Arbeit um.
Im abschließenden Teil wird dargestellt, daß Rituale auch negative Auswirkungen haben können. Einerseits können sie, wenn sie zu Zwängen werden, den Ausführenden zu ihrem Sklaven machen, andererseits können Personen mit Hilfe von Ritualen andere Menschen versklaven. Diese Gefahr ist besonders in einer pädagogischen Beziehung gegeben.
Inhaltsverzeichnis:Inhal...
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