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“Die Freundschaft ist eine Glückseligkeit“ (Klopstock) und das Aufklärungsjahrhundert ein Jahrhundert der Freundschaft. Symbolorte der Freundschaft sind rar. Freundschaft ist nicht ortsgebunden. Doch scheint sie in besonderem Maße mit Dichterklausen, Künstlerateliers oder Komponistenstuben verknüpft, deren Bewohner sie zu bedeutenden Gedächtnisorten machen. Rituale der Freundschaft lassen sich wie sonst nirgends im Halberstädter Freundschaftstempel nachvollziehen, zu dem Johann Wilhelm Gleim (1719-1803) sein Wohnhaus seit Mitte des 18. Jahrhunderts umgewidmet hat.
Rituale, insbesondere die
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Produktbeschreibung
“Die Freundschaft ist eine Glückseligkeit“ (Klopstock) und das Aufklärungsjahrhundert ein Jahrhundert der Freundschaft. Symbolorte der Freundschaft sind rar. Freundschaft ist nicht ortsgebunden. Doch scheint sie in besonderem Maße mit Dichterklausen, Künstlerateliers oder Komponistenstuben verknüpft, deren Bewohner sie zu bedeutenden Gedächtnisorten machen. Rituale der Freundschaft lassen sich wie sonst nirgends im Halberstädter Freundschaftstempel nachvollziehen, zu dem Johann Wilhelm Gleim (1719-1803) sein Wohnhaus seit Mitte des 18. Jahrhunderts umgewidmet hat.

Rituale, insbesondere die literarisierten, wollen in Erinnerung rufen, tradieren, lebendig halten. Ritualerstarrung und Ritualdynamik liegen in dauerndem Widerstreit. Der Gedanke des Halberstädter Freundschaftstempels ist so nicht wiederholbar. Dagegen ist das, was die großen Weimarer, gleichfalls aus dem Geiste der Freundschaft heraus, um 1800 geschaffen haben, sehr wohl fortsetzbar. Über die im Zeichen der Freundschaft stehenden besonderen Formen sozialer Kommunikation wie Gesten, Widmungen, Briefe oder Dichtungen gibt der vorliegende Band Auskunft.
Autorenporträt
Dr. Ute Pott; Literaturwissenschaftlerin; Direktorin des Gleimhauses Literaturmuseum und Forschungsstätte.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.02.2008

In aller Freundschaft

Das achtzehnte Jahrhundert gilt als das Jahrhundert der Freundschaft. Allerdings stehen bei näherem Hinsehen nicht wenige der vornehmlich in wort- und tränenseligen Briefen gepflegten Freundschaften in auffälligem Kontrast zu der nur flüchtigen persönlichen Bekanntschaft der Korrespondenzpartner. Der Doyen solcher vereinnahmenden Fernfreundschaften war der Stiftskanonikus Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719 bis 1803). Als Dichter zwischenzeitig fast völlig vergessen, ist seine überragende kulturelle Bedeutung doch offengelegt worden. Von Halberstadt aus knüpfte er ein die Epochengrenzen souverän übergreifendes Netz an Briefkontakten quer durch den deutschsprachigen Raum und trug in seinem "Freundschaftstempel" die Porträts fast sämtlicher literarisch bedeutender Zeitgenossen zusammen, die das Gleimhaus heute zu einem eindrucksvollen Museum machen. Nicht umsonst steht Gleim im Mittelpunkt eines Sammelbandes, der den Ritualen der Freundschaft nachgeht. Erhellt werden personelle Konstellationen so gut wie mediale Besonderheiten, wobei der Horizont von Friedrich Nicolai bis Goethe reicht. Und wer schon immer einmal brieflichen "Kussorgien" auf die Spur kommen wollte, wird mit Dieter Martins Erkundung bestens bedient. ("Rituale der Freundschaft". Hrsg. von Klaus Manger und Ute Pott. Universitätsverlag Carl Winter, Heidelberg 2007. 291 S., geb., 45,- [Euro].) meis

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