Der Band beleuchtet die vielfältigen Formen der Ritualisierung von Geschlecht aus der Perspektive unterschiedlicher Fachdisziplinen. Die AutorInnen diskutieren die Standardisierung von Geschlechterrollen und -bildern, von (zwangsweiser) Zweigeschlechtlichkeit und Heterosexualität über wiederkehrende Verhaltens- und Wahrnehmungsweisen sowohl in ihren Praxis- als auch in ihren Diskursformen. Ritualisierungen als "doing and setting gender" erleichtern Interaktion und Kommunikation; sie schränken freilich aber auch ein, indem sie Handlungsräume verengen, Identitätsoptionen verhindern und Wahrnehmungen bzw. Wissen über Geschlecht kanalisieren. Darüber hinaus machen die Beiträge deutlich, wie De- Ritualisierungen, also Transformationen von Geschlecht in und durch Rituale möglich sind, und dekonstruieren somit Ritualisierungsformen von Geschlecht.