Markus Heitz ist den meisten Lesern vermutlich bekannt für seine Bücher "Die Zwerge" und die entsprechenden Folgebände. Hier wendet er sich von der klassischen Fantasy ab und der modernen Phantastik zu, die sich zwischen Mystery und Horror bewegt. Dabei geht es nicht um die Vampire, die er bis zum
Schreiben dieses zweiteiligen Romans eigentlich bevorzugt hatte, sondern um Werwölfe,…mehrMarkus Heitz ist den meisten Lesern vermutlich bekannt für seine Bücher "Die Zwerge" und die entsprechenden Folgebände. Hier wendet er sich von der klassischen Fantasy ab und der modernen Phantastik zu, die sich zwischen Mystery und Horror bewegt. Dabei geht es nicht um die Vampire, die er bis zum Schreiben dieses zweiteiligen Romans eigentlich bevorzugt hatte, sondern um Werwölfe, Wandelwesen...
Freunde klassisch tolkienesker Fantasy kennen Wandelwesen schon seit Beorn in Tolkiens ´Silmarillion´, aber schon die kleineren Kinder kennen heute Werwölfe, seit Remus Lupin das erste Mal in den Seiten von ´Harry Potter von Askaban´ auftauchte. Ist dieses Buch so nett und so gruselig wie der ´Gefangene von Askaban´? Nein, das Buch ist zweiteilig in zwei Hinsichten. Es spielt in zwei verschiedenen Zeiten, im 18. Jahrhundert und im heutigen 21. Jahrhundert und während das 18. Jahrhundert mit Jean Chastel und seinen Söhnen Pierre und Antoine an eine blutige Version des Schauerromans erinnert, ist das 21. Jahrhundert näher an ´Blade´ - viele tolle glänzende moderne Waffen, die wir alle mit Namen kennenlernen und in Anwendung sehen, eher das Zubehör eines Actionfilms in der eine gute Kreatur der Finsternis ihresgleichen jagt.
Wer Werwölfe etwa von Stephen Kings "Werwolf von Tarker Mills" kennt, auch schon erschienen als "Das Jahr des Werwolfs", oder von meinem Lieblingsbuch zum Thema, R. Di Silvestros "Werwölfe küssen gut", muss sich hier auf viel mehr Blut einstellen, mehr Leichen, beschrieben aber in einer Weise die nicht auf den Schockeffekt abzielt, sondern darauf, eine Geschichte zu erzählen.
Und darin zeigt sich auch der Wert dieses Buches - bei aller Trivialisierung der modernen Geschichte, hat Markus Heitz doch eine Geschichte zu erzählen und erzählt sie nicht schlecht. Je weiter man sich in die 500 Seiten einliest, desto stärker wird der Wunsch die beiden Geschichten weiter zu lesen und ihr Ergebnis zu erfahren, das kaum in beiden Fällen ein positives Ende finden kann.
Wer auf Seite 520 angekommen ist, gebannt von der Frage nach dem Ende des Buches, schaut alsbald betrübt auf Seite 521 - auf der zu lesen ist, dass erst im zweiten Buch diese Geschichten zu einem Ende geführt werden.
Keine Trilogie, wie im Genre üblich, keine über 30 Bände wie etwa Robert Jordan mit seinem "Rad der Zeit", aber zwei grosse, schwere Bücher, die es nicht schwer fallen wird zu lesen. Schwer fällt nur das Warten auf den zweiten und letzten Band.
Und Remus Lupin? Wer ihn liebt, wird auch einen der Charaktere dieses Buches mögen, der immer auf der richtigen Seite steht trotz seines schweren Schicksals... Lesen!