Als erstes habe ich eine Bitte an potentielle Leser dieses Romans: Lässt euch durch die ersten fünf relativ langatmigen und auch sprachlich nicht gerade herausragenden Kapitel nicht entmutigen, sondern haltet durch! Denn danach folgt eine spannender, intelligent verfasste Mischung aus
Wissenschaftskrimi und Gesellschaftsroman.
Der Mikrobiologe und Autor Lothar Beutin ist - seit mehreren…mehrAls erstes habe ich eine Bitte an potentielle Leser dieses Romans: Lässt euch durch die ersten fünf relativ langatmigen und auch sprachlich nicht gerade herausragenden Kapitel nicht entmutigen, sondern haltet durch! Denn danach folgt eine spannender, intelligent verfasste Mischung aus Wissenschaftskrimi und Gesellschaftsroman.
Der Mikrobiologe und Autor Lothar Beutin ist - seit mehreren Jahrzehnten - selbst in der Forschung tätig. Und das merkt man seinem Roman auch an, er weiß worüber er schreibt.
Herausgekommen ist ein spannender Krimi rund um den Mikrobiologen Leo Schneider. Schneider entwickelt, mehr oder weniger zufällig, eine hochpotente Variante des Nervengiftes Rizin und wird unvermittelt zum Spielball von islamistischen Terroristen, Geheimdiensten und pharmazeutischen Konzernen.
Der Autor schafft es, komplexe wissenschaftliche Sachverhalte auch für Laien allgemeinverständlich und unterhaltsam zu erklären. Der Leser bekommt Einblick in die Welt der Forschung und erfährt, dass auch hier Ränkespiele und Intrigen an der Tagesordnung sind. Beutin zeigt auf, wie belastend es für die meisten Naturwissenschaftler ist, sich von Zeitvertrag zu Zeitvertrag hangeln zu müssen, und dass eine Festanstellung nicht unbedingt der qualifizierteste Bewerber für eine Stelle bekommt. Somit ist seine Geschichte auch Gesellschaftskritik, allerdings ohne Alternativen zu den bestehenden Verhältnissen aufzuzeigen.
Die Protagonisten bleiben anfangs etwas blass, nicht alle Handlungen sind für mich nachvollziehbar , und es gibt auch Nebenschauplätze, die Fragen offen lassen.
Leider hatte das Buch wohl kein professionelles Lektorat, jedenfalls bin ich noch über etliche Rechtschreib- und Grammatikfehler gestolpert.
Im großen und ganzen ist "Rizin" jedoch eine spannende und informative Geschichte, die mich gut unterhalten hat.